Publikation: Behavioural and neurophysiological correlates of sound segregation in adults and children with and without attention deficit hyperactivity disorder (ADHD)
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Zusammenfassung
Das uns umgebende auditorische Umfeld ist oftmals komplex im Sinne vieler gleichzeitig aktiver Geräuschquellen. Dennoch ist man als Zuhörer in der Lage, die einströmenden akustischen Elemente einzelnen perzeptuellen auditorischen Objekten zuzuordnen. Im Rahmen der Doktorarbeit wurden diese Fähigkeiten einer simultanen Lautsegregation bei Erwachsenen, sowie Kindern mit und ohne Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) untersucht, indem mittels Magnetenzephalographie (MEG) auditorisch evozierte (Magnet-)Felder (AEF) abgeleitet wurden. Das Ziel dieser Arbeit war es, mehr über neurologische Marker der simultanen Lautsegregation bei Erwachsenen (Studie 1), Reifungsprozesse der simultanen Lautsegregation (Studie 2), sowie über mögliche Defizite in der auditorischen Verarbeitung bei Kindern mit ADHS (Studie 3) zu lernen, da letztere eine zu Kindern mit auditorischer Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung auffallend ähnliche Symptomatik aufweisen. Den Studienteilnehmern wurden komplexe harmonische Töne präsentiert, bei denen die dritte Harmonische entweder um 8% von ihrem ursprünglichen Wert verstimmt oder der Präsentationsbeginn um 160 ms, verglichen mit den übrigen Harmonischen, verzögert war. Beide Signalvarianten verletzte Harmonizität und asynchroner Beginn riefen Lautsegregation bei Erwachsenen und Kindern mit und ohne ADHS hervor. Allerdings waren ADHS-Kinder schlechter in ihrer Lautsegregationsleistung als Kontrollkinder, und diese waren wiederum schlechter als Erwachsene. Drei AEFs konnten bei Erwachsenen und Kindern identifiziert werden: eine frühe Positivierung (early segregation positivity, ESPm), eine sogenannte objekt-bezogene Negativierung (object related negativity, ORNm) und eine späte Positivierung (late segregation positivity, LSPm), welche alle relativ automatische (bottom-up) Prozesse der Lautsegregation zu reflektieren scheinen. Einige Unterschiede bezüglich des Auftretens und der Latenzen der AEFs zwischen Erwachsenen und Kindern, spiegeln die Verhaltensleistungen insofern wieder, als dass automatische Prozesse der Lautsegregation bei Kindern noch nicht voll entwickelt zu sein scheinen. Im Gegensatz zu Erwachsenen scheint die ESPm bei Kindern ein allgemeiner Marker für einen bottom-up Lautsegregationsprozess zu sein, wohingegen die ESPm bei Erwachsenen eine automatische Registrierung der verstimmten Harmonischen widerspiegelt. Jedoch war die ORNm von Kindern der von Erwachsenen sehr ähnlich, wurde jeweils durch verletzte Harmonizität und asynchronen Beginn hervorgerufen und daher als allgemeiner Marker der simultanen Lautsegregation für beide Gruppen interpretiert. Der Vergleich zwischen ADHS- und Kontrollkindern spricht dafür, dass ein Teil der ADHS-Kinder Beeinträchtigungen bei aufmerksamkeitsunabhängigen Verarbeitungsprozessen von Tönen haben könnte, was sich durch ein instabiles Auftreten der ESPm in Kindern mit ADHS ausdrückt, wenn verletzte Harmonizität als Signal für simultane Lautsegregation dient. Zusammenfassend befürworten die Ergebnisse dieser Arbeit eine Intensivierung der Erforschung neurologischer Marker der simultanen Lautsegregation, da letztere das Potential haben könnten, in Zukunft als Instrument in der klinische Diagnostik echter auditorischer Verarbeitungsdefizite bei Kindern mit Aufmerksamkeitsproblemen zu dienen.
Zusammenfassung in einer weiteren Sprache
Most of the time, the auditory environment is complex with many simultaneously active sound sources. Yet, listeners are able to assign incoming acoustic elements to separate perceptual auditory objects. The present thesis investigated these concurrent sound segregation skills in adults and children with and without attention deficit hyperactivity disorder (ADHD) by measuring auditory evoked fields (AEFs) using magnetoencephalography (MEG). The aim of the thesis was to learn more about neurological markers of concurrent sound segregation in adults (Study 1), the maturational changes underlying concurrent sound segregation (Study 2) and possible auditory processing deficits in children with ADHD (Study 3), as children with ADHD and children with auditory processing disorders show strikingly similar symptoms. Participants were presented with complex sounds with the third harmonic mistuned by 8% of its original value and the onset of the third harmonic delayed by 160 ms compared to the other harmonics. Both cues - inharmonicity and onset asynchrony - elicited sound segregation in adults and children with and without ADHD. However, ADHD children performed worse than control children, who in turn performed worse than adults. Three AEFs were identified in adults and children: the early segregation positivity (ESPm), the object related negativity (ORNm), and the late segregation positivity (LSPm), which seem to reflect relatively automatic, bottom-up sound segregation processes. Some differences concerning occurrence and peak latencies of the AEFs between adults and children reflected the behavioral results insofar as automatic sound segregation processes seem to be not fully developed in children. In contrast to adults, in children the ESPm seems to be a more general marker for a bottom-up sound segregation process, whereas in adults the ESPm probably reflects an automatic registration of the mistuned harmonic. However, the ORNm was found to be adult-like in children, elicited by inharmonicity and asynchrony, and was therefore interpreted as a general marker of concurrent sound segregation in both groups. The comparison of children with ADHD and control children supports the idea that at least a sub-set of children with ADHD might have some impairment in the pre-attentive processing of sounds, which is indicated by the unstable expression of the ESPm in children with ADHD when inharmonicity serves as cue for concurrent sound segregation. Together, the results of the present thesis suggest that research on neurological markers of concurrent sound segregation has the potential to serve for clinical diagnostics of genuine auditory processing deficits in children with attention problems in future.
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ISO 690
LIPP, Rosa, 2010. Behavioural and neurophysiological correlates of sound segregation in adults and children with and without attention deficit hyperactivity disorder (ADHD) [Dissertation]. Konstanz: University of KonstanzBibTex
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Den Studienteilnehmern wurden komplexe harmonische Töne präsentiert, bei denen die dritte Harmonische entweder um 8% von ihrem ursprünglichen Wert verstimmt oder der Präsentationsbeginn um 160 ms, verglichen mit den übrigen Harmonischen, verzögert war. Beide Signalvarianten verletzte Harmonizität und asynchroner Beginn riefen Lautsegregation bei Erwachsenen und Kindern mit und ohne ADHS hervor. Allerdings waren ADHS-Kinder schlechter in ihrer Lautsegregationsleistung als Kontrollkinder, und diese waren wiederum schlechter als Erwachsene. Drei AEFs konnten bei Erwachsenen und Kindern identifiziert werden: eine frühe Positivierung (early segregation positivity, ESPm), eine sogenannte objekt-bezogene Negativierung (object related negativity, ORNm) und eine späte Positivierung (late segregation positivity, LSPm), welche alle relativ automatische (bottom-up) Prozesse der Lautsegregation zu reflektieren scheinen. 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