Publikation: Konzeption und Anwendung des Subklinischen Stresssymptom-Questionnaire (SSQ-25) im Kontext von psychologischem Wohlbefinden
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Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde ein Instrument zur Erhebung von subklinischen Stresssymptomen entwickelt und untersucht. Hierfür wurden anhand von repräsentativen Stichproben sowohl der Allgemeinbevölkerung, als auch vorbelasteter forensischer Patientenpopulationen die Belastung mit Stress, anderen sozio-ökonomischen Risikofaktoren und belastenden Kindheitserfahrungen untersucht. Des Weiteren wurden subklinische Stresssymptome gesammelt, nach Relevanz und Bereichen unterschieden, sowie deren Aussagekraft in Hinblick auf vergangene und aktuelle Belastungen als auch zukünftige subklinische und pathologische Entwicklungen bezügliche des psychologischen Wohlbefindens und Aggression analysiert. Stress ist ein bedeutender Risikofaktor für gesunde als auch mental belastete Personen und kann vielfältige psychische als auch physiologische Folgen nach sich ziehen (DeVries & Wilkerson, 2003; Sapolsky, 2007; Thoits, 2013). Bisherige Forschungsergebnisse zeigen, dass Stress negative Auswirkungen auf alle Bereiche und Ebenen des psychologischen Wohlbefindens hat, sowohl auf internalisierende Symptome wie Depression und Ängste, als auch auf externalisierende Symptome wie Aggression und Kriminalität (Rebok et al., 2019). Zwischen der Qualität und dem Zeitpunkt des Stressors und der spezifischen Psychopathologie der Patienten zeigten sich jedoch spezifische Zusammenhänge, die nutzbar gemacht werden können (Lupien, McEwen, Gunnar & Heim, 2009; Pietrek, Elbert, Weierstall, Müller & Rockstroh, 2013). In einigen Forschungsbereichen (zum Beispiel bei psychotischen Störungen) werden bereits mit Hilfe von bedeutenden Früherkennungsansätzen subklinische Symptome genutzt, um eine Störung frühzeitig zu erkennen und Interventionen zu ermöglichen (McGlashan & Johannessen, 1996; McGorry, Hickie, Yung, Pantelis & Jackson, 2006). Bisher gibt es jedoch kaum systematische Forschung bezüglich stressassoziierter psychischer Störungen und dazu, welche Faktoren im Zuge von psychopathologischen Entwicklungen prognostizieren, wie sich aus einer zunächst unspezifisch erscheinenden Stressreaktion ein spezifisches psychopathologisches Syndrom differenziert und inwieweit frühe Stresssymptomprofile eine Vorhersage über zukünftige Pathologien ermöglichen. Das hier vorgestellte Modell von Stresssymptomen als Mediator zwischen Risikofaktoren und der Entwicklung von psychischen Folgeerkrankungen und anderen negativen Entwicklungen nimmt an, dass es zur Identifikation und Prävention nicht mehr notwendig ist, frühkindliche und weitere belastende Lebenserfahrungen zu erfragen, sondern aktuelle Beschwerden bereits Aufschluss über eine mögliche Gefährdung und einzuleitende präventive Maßnahmen geben können. Im ersten Artikel wurde die Relevanz von Stressfaktoren anhand einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Allgemeinbevölkerung (Sozioökonomisches Panel Deutschland; SOEP) untersucht. Anhand der Daten von 41.042 Personen wurde gezeigt, dass Stress im Vergleich zu anderen sozioökonomischen Risikofaktoren auch auf lange Sicht der stärkste Prädiktor für psychologisches Wohlbefinden der Allgemeinbevölkerung eines westlichen Staates ist. Zu diesem Zweck wurden die Zusammenhänge von 1) Stress, 2) Arbeitslosigkeit, 3) Beziehungsstatus, 4) Äquivalenzeinkommen, 5) Bildung und 6) der Anzahl Kinder auf das psychologische Wohlbefinden (Short Form 12 Health Survey) für Männer und Frauen im selben Jahr sowie zwei, vier und sechs Jahre später auf intra- und interindividueller Ebene analysiert. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass der Faktor Stress für die gesunde Allgemeinbevölkerung mehr Aufmerksamkeit benötigt und differenzierter betrachtet werden sollte. Aufgrund dessen wurde im zweiten Artikel die Entwicklung und Validierung des Subklinischen Stresssymptom-Questionnaire SSQ-25 vorgenommen. Im Zuge dieser Arbeit wurden Items gesammelt und anhand von drei Online-Studien selektiert, in psychologische und physiologische Faktoren unterteilt und schließlich von anderen klinischen Instrumenten abgegrenzt. Im Ergebnis ist ein umfassendes, reliables und valides Instrument zur Erhebung von subklinischen Stresssymptomen entstanden, was die Ätiologie und Pathogenese von Erkrankungen in subklinischen Populationen untersuchbar macht und somit einen wichtigen Beitrag in der Prävention von psychischen Folgeerkrankungen liefert. In der dritten Untersuchung wurde die mediierende Rolle von subklinischen Stresssymptomen mithilfe des entwickelten Fragebogens SSQ-25 untersucht. Dazu wurde im Hinblick auf das psychologische Wohlbefinden einer sonst gesunden Population eine Online-Stichprobe und im Hinblick auf Aggression eine forensische Stichprobe erfasst. Es konnte festgestellt werden, dass subklinische Stresssymptome in beiden Fällen die Beziehung zwischen Belastungserfahrungen in der Kindheit und psychologischem Wohlbefinden im Erwachsenenalter auf der einen Seite, als auch Aggression in einem forensischen Kontext auf der anderen Seite mediieren. Zusammenfassend werden in der vorliegenden Arbeit wichtige Erkenntnisse zum Risikofaktor Stress dargestellt und ein neues umfassendes, reliables und valides Instrument zur Erfassung entsprechender subklinischer Symptome entwickelt und zur Verfügung gestellt. Die vorliegende Arbeit erweitert das Wissen über die Zusammenhänge von frühkindlichen Belastungserfahrungen, subklinischen Stresssymptomen, psychologischem Wohlbefinden und Aggression. Ferner wird die Relevanz der Betrachtung von subklinischen Stresssymptomen zur Identifikation und Prävention von psychischen Folgeerkrankungen herausgestellt.
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ISO 690
HELMS, Elisa, 2021. Konzeption und Anwendung des Subklinischen Stresssymptom-Questionnaire (SSQ-25) im Kontext von psychologischem Wohlbefinden [Dissertation]. Konstanz: University of KonstanzBibTex
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Bisherige Forschungsergebnisse zeigen, dass Stress negative Auswirkungen auf alle Bereiche und Ebenen des psychologischen Wohlbefindens hat, sowohl auf internalisierende Symptome wie Depression und Ängste, als auch auf externalisierende Symptome wie Aggression und Kriminalität (Rebok et al., 2019). Zwischen der Qualität und dem Zeitpunkt des Stressors und der spezifischen Psychopathologie der Patienten zeigten sich jedoch spezifische Zusammenhänge, die nutzbar gemacht werden können (Lupien, McEwen, Gunnar & Heim, 2009; Pietrek, Elbert, Weierstall, Müller & Rockstroh, 2013). In einigen Forschungsbereichen (zum Beispiel bei psychotischen Störungen) werden bereits mit Hilfe von bedeutenden Früherkennungsansätzen subklinische Symptome genutzt, um eine Störung frühzeitig zu erkennen und Interventionen zu ermöglichen (McGlashan & Johannessen, 1996; McGorry, Hickie, Yung, Pantelis & Jackson, 2006). Bisher gibt es jedoch kaum systematische Forschung bezüglich stressassoziierter psychischer Störungen und dazu, welche Faktoren im Zuge von psychopathologischen Entwicklungen prognostizieren, wie sich aus einer zunächst unspezifisch erscheinenden Stressreaktion ein spezifisches psychopathologisches Syndrom differenziert und inwieweit frühe Stresssymptomprofile eine Vorhersage über zukünftige Pathologien ermöglichen. Das hier vorgestellte Modell von Stresssymptomen als Mediator zwischen Risikofaktoren und der Entwicklung von psychischen Folgeerkrankungen und anderen negativen Entwicklungen nimmt an, dass es zur Identifikation und Prävention nicht mehr notwendig ist, frühkindliche und weitere belastende Lebenserfahrungen zu erfragen, sondern aktuelle Beschwerden bereits Aufschluss über eine mögliche Gefährdung und einzuleitende präventive Maßnahmen geben können. Im ersten Artikel wurde die Relevanz von Stressfaktoren anhand einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Allgemeinbevölkerung (Sozioökonomisches Panel Deutschland; SOEP) untersucht. Anhand der Daten von 41.042 Personen wurde gezeigt, dass Stress im Vergleich zu anderen sozioökonomischen Risikofaktoren auch auf lange Sicht der stärkste Prädiktor für psychologisches Wohlbefinden der Allgemeinbevölkerung eines westlichen Staates ist. Zu diesem Zweck wurden die Zusammenhänge von 1) Stress, 2) Arbeitslosigkeit, 3) Beziehungsstatus, 4) Äquivalenzeinkommen, 5) Bildung und 6) der Anzahl Kinder auf das psychologische Wohlbefinden (Short Form 12 Health Survey) für Männer und Frauen im selben Jahr sowie zwei, vier und sechs Jahre später auf intra- und interindividueller Ebene analysiert. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass der Faktor Stress für die gesunde Allgemeinbevölkerung mehr Aufmerksamkeit benötigt und differenzierter betrachtet werden sollte. Aufgrund dessen wurde im zweiten Artikel die Entwicklung und Validierung des Subklinischen Stresssymptom-Questionnaire SSQ-25 vorgenommen. Im Zuge dieser Arbeit wurden Items gesammelt und anhand von drei Online-Studien selektiert, in psychologische und physiologische Faktoren unterteilt und schließlich von anderen klinischen Instrumenten abgegrenzt. Im Ergebnis ist ein umfassendes, reliables und valides Instrument zur Erhebung von subklinischen Stresssymptomen entstanden, was die Ätiologie und Pathogenese von Erkrankungen in subklinischen Populationen untersuchbar macht und somit einen wichtigen Beitrag in der Prävention von psychischen Folgeerkrankungen liefert. In der dritten Untersuchung wurde die mediierende Rolle von subklinischen Stresssymptomen mithilfe des entwickelten Fragebogens SSQ-25 untersucht. Dazu wurde im Hinblick auf das psychologische Wohlbefinden einer sonst gesunden Population eine Online-Stichprobe und im Hinblick auf Aggression eine forensische Stichprobe erfasst. Es konnte festgestellt werden, dass subklinische Stresssymptome in beiden Fällen die Beziehung zwischen Belastungserfahrungen in der Kindheit und psychologischem Wohlbefinden im Erwachsenenalter auf der einen Seite, als auch Aggression in einem forensischen Kontext auf der anderen Seite mediieren. Zusammenfassend werden in der vorliegenden Arbeit wichtige Erkenntnisse zum Risikofaktor Stress dargestellt und ein neues umfassendes, reliables und valides Instrument zur Erfassung entsprechender subklinischer Symptome entwickelt und zur Verfügung gestellt. Die vorliegende Arbeit erweitert das Wissen über die Zusammenhänge von frühkindlichen Belastungserfahrungen, subklinischen Stresssymptomen, psychologischem Wohlbefinden und Aggression. 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