Publikation: Recht auf Fortpflanzung und medizinischer Fortschritt
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Zusammenfassung
Die Dissertation untersucht die Frage, ob es ein vom deutschen Grundgesetz geschuetztes Recht des Menschen auf Fortpflanzung gibt und welchen Umfang dieser Schutz ggf. hat. Dabei wird insbesondere geprueft, ob auch die Inanspruchnahme von Methoden der medizinisch assistierten Fortpflanzung Grundrechtsschutz geniesst. Zum Einstieg in das Thema wird im Teil 1 zunaechst eine Bestimmung der zur Fortpflanzung gehoerenden Entscheidungen und Taetigkeiten durchgefuehrt, verbunden mit einer begrifflichen Abgrenzung der Fortpflanzung von der Elternschaft. Es folgen Zahlen und Fakten zur ungewollten Kinderlosigkeit, sowie ein ueberblick ueber die Geschichte der medizinisch assistierten Fortpflanzung und die aktuelle diesbezuegliche Rechtslage in Deutschland.
Im Teil 2 wird die Frage geprueft, ob und durch welche Vorschriften des Grundgesetzes die Fortpflanzung geschuetzt wird. Um das Vorverstaendnis des Verfassungsgebers von den rechlichen Rahmenbedingungen der menschlichen Fortpflanzung herauszuarbeiten, wird diese Untersuchung mit einem historischen ueberblick zum Umgang des neueren deutschen Rechts mit der Fortpflanzung eingeleitet. Im Anschluss daran folgt eine detaillierte Pruefung einzelner Grundrechte in Bezug auf den Schutz der menschlichen Fortpflanzung.
Im Ergebnis koennen die Entscheidung, sich fortzupflanzen, und die dazugehoerigen Handlungen durch durch die folgenden Grundrechte geschuetzt sein: Art. 1 GG (Wuerde des Menschen); Art. 2 Abs. 1 GG i.V.m. Art. 1 GG (Allgemeines Persoenlichkeitsrecht); Art. 2 Abs. 1 GG (Allgemeine Handlungsfreiheit); Art. 2 Abs. 2 S.1 GG (Recht auf koerperliche Unversehrtheit, einschliesslich Anspruch auf Behandlung krankhaft ausgefallener Nutzungsmoeglichkeiten); Art. 6 Abs. 1, 1. Alt. GG (Schutz der Ehe); Art. 6 Abs. 1, 2. Alt. GG (Schutz der Familie); Art. 4 GG (Religionsfreiheit). Der Grundrechtsschutz beschraenkt sich nicht auf die normale Fortpflanzung durch einverstaendlichen (intimen) Geschlechtsverkehr. Auch die Inanspruchnahme von Methoden der medizinisch assistierten Fortpflanzung geniesst grundsaetzlich Grundrechtsschutz. Welche Fortpflanzungsgrundrechte eine Person fuer sich in Anspruch nehmen kann und welche Schutzintensitaet diese Grundrechte entfalten, ist in grossem Umfang abhaengig von den Umstaenden des Einzelfalls. Die massgeblichen Kriterien zur Beurteilung solcher Einzelfaelle werden herausgearbeitet.
Anhand dieser Kriterien erfolgt im Teil 3 der Arbeit eine Untersuchung der Verfassungsmaessigkeit der derzeit in Deutschland geltenden gesetzlichen Regelungen der medizinisch assistierten Fortpflanzung. Diese Pruefung fuehrt zu dem Ergebnis, dass einzelne Regelungen im Embryonenschutzgesetz und im aerztlichen Berufsrecht mangels angemessener Beruecksichtigung der Grundrechte fortpflanzungswilliger Personen als verfassungswidrig einzustufen sind. Der Teil 4 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen. Im Zuge der abschliessenden Bewertung wird festgestellt, dass sich das rechtlliche Begriffsverstaendnis der Fortpflanzung in den letzten Jahren aufgrund der fortgeschrittenen medizinischen Erkenntnisse deutlich veraendert hat.
Zusammenfassung in einer weiteren Sprache
It is the purpose of this thesis (German Dissertation ) on hand to examine the protection of human reproduction as a basic right under the German constitution ( Grundgesetz - GG). Specific attention is devoted to the question if medically assisted human reproduction is also protected under the German constitution. Part 1 of this thesis specifies the actions and decisions that form part of human reproduction and describes the differences between reproduction and parenthood. In addition, facts and figures on human infertility, an overview on the history of medically assisted reproduction and the respective legal situation in Germany are presented.
Part 2 focusses on the question if and under which basic rights of the German constitution human reproduction is protected. In order to identify the understanding of the creators of the German constitution on human reproduction as a legal issue, this part starts with a historical overview on recent laws and regulations on human reproduction in Germany. This overview is followed by a detailed examiniation of several basic rights under the German constitution with respect to the protection of human reproduction.
As a result, the decision to reproduce and the necessary actions can be protected by the following basic rights: Art. 1 GG ( Wuerde des Menschen - human dignity); Art. 2 Abs. 1 GG i.V.m. Art. 1 GG ( Allgemeines Persoenlichkeitsrecht - right of privacy/personality); Art. 2 Abs. 1 GG ( Allgemeine Handlungsfreiheit - liberty of actions); Art. 2 Abs. 2 S.1 GG ( Recht auf koerperliche Unversehrtheit - right of physical integrity); Art. 6 Abs. 1, 1. Alt. GG ( Schutz der Ehe - protection of marriage); Art. 6 Abs. 1, 2. Alt. GG ( Schutz der Familie - protection of family); Art. 4 GG ( Religionsfreiheit - religious freedom). The protection of constitutional reproductive rights is not limited to reproduction via consensual intimate sexual intercourse. Medically assisted reproduction is also protected. The question which of the aforementioned constitutional rights can be claimed by a person (and to what extent) can only be answered with regard to all specific circumstances of an individual case. The relevant critera for the evaluation of an individual case are specified.
These criteria are used in Part 3 for an examination of the actual legal situation on medically assisted reproduction in Germany and its accordance with the constitutional rights on reproduction. As a result, a few regulations of the German Act on Embryo Protection ( Embryonenschutzgesetz ) and of the German physicians professional regulations ( aerztliches Standesrecht ) are not in accordance with the constitutional rights on human reproduction. Part 4 summarizes the results of this thesis. It concludes that during the last years, new developments in the medical sciences have significantly changed the legal understanding of human reproduction.
Fachgebiet (DDC)
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ISO 690
KNOOP, Susanne, 2005. Recht auf Fortpflanzung und medizinischer Fortschritt [Dissertation]. Konstanz: University of KonstanzBibTex
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Zum Einstieg in das Thema wird im Teil 1 zunaechst eine Bestimmung der zur Fortpflanzung gehoerenden Entscheidungen und Taetigkeiten durchgefuehrt, verbunden mit einer begrifflichen Abgrenzung der Fortpflanzung von der Elternschaft. Es folgen Zahlen und Fakten zur ungewollten Kinderlosigkeit, sowie ein ueberblick ueber die Geschichte der medizinisch assistierten Fortpflanzung und die aktuelle diesbezuegliche Rechtslage in Deutschland.<br />Im Teil 2 wird die Frage geprueft, ob und durch welche Vorschriften des Grundgesetzes die Fortpflanzung geschuetzt wird. Um das Vorverstaendnis des Verfassungsgebers von den rechlichen Rahmenbedingungen der menschlichen Fortpflanzung herauszuarbeiten, wird diese Untersuchung mit einem historischen ueberblick zum Umgang des neueren deutschen Rechts mit der Fortpflanzung eingeleitet. Im Anschluss daran folgt eine detaillierte Pruefung einzelner Grundrechte in Bezug auf den Schutz der menschlichen Fortpflanzung.<br />Im Ergebnis koennen die Entscheidung, sich fortzupflanzen, und die dazugehoerigen Handlungen durch durch die folgenden Grundrechte geschuetzt sein: Art. 1 GG (Wuerde des Menschen); Art. 2 Abs. 1 GG i.V.m. Art. 1 GG (Allgemeines Persoenlichkeitsrecht); Art. 2 Abs. 1 GG (Allgemeine Handlungsfreiheit); Art. 2 Abs. 2 S.1 GG (Recht auf koerperliche Unversehrtheit, einschliesslich Anspruch auf Behandlung krankhaft ausgefallener Nutzungsmoeglichkeiten); Art. 6 Abs. 1, 1. Alt. GG (Schutz der Ehe); Art. 6 Abs. 1, 2. Alt. GG (Schutz der Familie); Art. 4 GG (Religionsfreiheit). Der Grundrechtsschutz beschraenkt sich nicht auf die normale Fortpflanzung durch einverstaendlichen (intimen) Geschlechtsverkehr. Auch die Inanspruchnahme von Methoden der medizinisch assistierten Fortpflanzung geniesst grundsaetzlich Grundrechtsschutz. Welche Fortpflanzungsgrundrechte eine Person fuer sich in Anspruch nehmen kann und welche Schutzintensitaet diese Grundrechte entfalten, ist in grossem Umfang abhaengig von den Umstaenden des Einzelfalls. Die massgeblichen Kriterien zur Beurteilung solcher Einzelfaelle werden herausgearbeitet.<br />Anhand dieser Kriterien erfolgt im Teil 3 der Arbeit eine Untersuchung der Verfassungsmaessigkeit der derzeit in Deutschland geltenden gesetzlichen Regelungen der medizinisch assistierten Fortpflanzung. Diese Pruefung fuehrt zu dem Ergebnis, dass einzelne Regelungen im Embryonenschutzgesetz und im aerztlichen Berufsrecht mangels angemessener Beruecksichtigung der Grundrechte fortpflanzungswilliger Personen als verfassungswidrig einzustufen sind. Der Teil 4 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen. 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