Publikation: Antwortinhibition im Aufgabenwechsel-Paradigma
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Werden Aufgaben im Wechsel bearbeitet, zeigt sich eine charakteristische Interaktion aus Aufgabenabfolge und Antwortabfolge. Bei einer Wiederholung der Aufgabe werden Vorteile einer Antwortwiederholung beobachtet, bei einem Aufgabenwechsel werden dagegen Kosten einer Antwortwiederholung gefunden. Zur Erklärung dieser Interaktion wurden mehrere Modelle vorgeschlagen. Dieser Arbeit liegt ein Zwei-Prozess-Modell zugrunde, das die Kosten einer Antwortwiederholung durch die Inhibition der zuvor ausgeführten Antwort erklärt. Diese Inhibition muss bei einer Wiederholung der Antwort überwunden werden, wodurch Kosten entstehen. Unter Aufgabenwiederholung sind die Kosten allerdings meist nicht zu sehen, weil sie durch die Vorteile einer Wiederholung der Stimuluskategorie kompensiert werden. Ein zentraler Gedanke dieses Erklärungsansatzes ist es, dass die Inhibition der vorherigen Antwort dazu dient, eine Antwortperseveration zu vermeiden. Daher sollte die Stärke der Antwortinhibition mit dem Risiko einer fehlerhaften Antwortwiederholung zunehmen. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, wie die allgemeine Reizsituation und der aktuell relevante Reiz dieses Risiko beeinflussen können.
In der ersten Studie wurde untersucht, ob die Antwortinhibition bei einem starken Aufgabenkonflikt oder einem starken Antwortkonflikt größer ist. Dem Risikogedanken zufolge, sollte der Antwortkonflikt maßgeblich sein. Überlegungen zur Aufgabenkontrolle legten dagegen eher die Wichtigkeit des Aufgabenkonflikts nahe. Es stellte sich heraus, dass keiner der beiden Konflikttypen direkt mit der Stärke der Antwortinhibition zusammenhängt. In der zweiten Studie wurde überprüft, ob es bei einer Veränderung der Konfliktsituationen zu einer strategischen Anpassung der Antwortinhibition kommt. Es konnte keine kontextbezogene strategische Modulation der Antwortinhibition nachgewiesen werden. Allerdings wurde eine Wechselwirkung zwischen der Größe der Antwortwiederholungskosten und der Kongruenz des aktuellen Reizes gefunden. Dies war im Sinne einer Anpassung der Antwortinhibitionsstärke nur durch die Annahme erklärbar, dass die Stärke der Antwortinhibition erst nach Beginn der Reizverarbeitung festgelegt wird. Letztlich zeigte sich aber, dass die Ergebnisse einfacher mit der Modulierung des Kongruenzeffekts durch die Antwortinhibition und ohne die Annahme einer on-the-fly Anpassung der Antwortinhibition erklärt werden können.
Schließlich erwies sich diese Betrachtungsweise auch als hilfreich, um mehrere Einzelbefunde der Studien zu erklären, die teilweise im Widerspruch zum Zwei-Prozess-Modell zu stehen schienen. Zusammenfassend zeigt die vorliegende Arbeit, dass die aktuelle Reizverarbeitung keinen Einfluss auf die Antwortinhibitionsstärke hat, sondern dass diese hauptsächlich durch die Aktivierungsstärke der vorherigen Antwort bestimmt wird.
Zusammenfassung in einer weiteren Sprache
When switching between two tasks one can see a characteristic interaction between the alternation of tasks and responses. When the task is repeated (task repetition), advantages of repeated responses compared to switched responses are observed. Whereas when the task is switched (task switch) costs of repeated responses compared to switched responses are found. In order to explain this interaction several models have been proposed. The present thesis is based on a two-process model that explains the costs of a response repetition by assuming that the previously executed response gets inhibited. In the case of a response repetition the inhibition has to be overcome and this additional effort can be seen in behavioural costs. These costs cannot be seen under task repetition since they are compensated by the benefits of repetition of the stimulus category. The basic idea of this account is that the inhibition of the last response helps to prevent perseverations. Thus, the strength of the response inhibition should depend on the risk of an accidental re-execution of the last response. The present thesis explored whether this risk is influenced by the global stimulus situation and/or by the actual relevant stimulus.
The first study analyzed whether the strength of the response inhibition depends more on the response conflict or the task conflict. According to the risk-hypothesis the size of the response conflict should determine the strength of the response inhibition. In contrast, considerations of task control emphasis the importance of task conflict. The results show, that neither of the two conflict types directly affects the strength of response inhibition. In a second study the possibility of a strategic adjustment of the response inhibition was examined. The experiments of the second study yielded no evidence for a context dependent strategic modulation of the response inhibition. However, an interaction between the response repetition costs and the congruency of the actual stimulus was found. This result was in accordance with an adjustment of the strength of response inhibition only ex-plainable by assuming that the strength of response inhibition would be adjusted only after the actual stimulus was processed. This would indicate an on-the-fly adaptation of the strength of response inhibition. However, in the final analysis it became apparent that these results could be explained more easily by a modulation of the congruency effect, i.e. the processing of irrelevant information, due to an unchanged response inhibition.
Finally, this interpretation proved helpful to reinterpret several single findings of the present studies that seemed to be contradictory to the two-process model. In summary, the present thesis shows that the current stimulus-processing does not influence the strength of response inhibition, but that its strength mainly depends on the size of response activation in the previous trial.
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ISO 690
GRZYB, Kai Robin, 2009. Antwortinhibition im Aufgabenwechsel-Paradigma [Dissertation]. Konstanz: University of KonstanzBibTex
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