Eine empirische Untersuchung zu Spätaussiedlern in der Entziehungsanstalt (§ 64 StGB)
Dateien
Datum
Herausgeber:innen
ISSN der Zeitschrift
Electronic ISSN
ISBN
Bibliografische Daten
Verlag
Schriftenreihe
Auflagebezeichnung
URI (zitierfähiger Link)
Internationale Patentnummer
Angaben zur Forschungsförderung
Projekt
Open Access-Veröffentlichung
Sammlungen
Core Facility der Universität Konstanz
Titel in einer weiteren Sprache
Publikationstyp
Publikationsstatus
Erschienen in
Zusammenfassung
Hintergrund:
Es gibt nur wenige Befunde zu Migranten im Maßregelvollzug, das gilt besonders für Migranten aus ehemaligen Aussiedlungsgebieten. Angesichts der vermuteten Überrepräsentation dieser Gruppe im Maßregel- und Strafvollzug und Befunden der suchtmedizinischen Forschung widmet sich diese Untersuchung Spätaussiedlern in der Entziehungsanstalt. Ziel ist eine Aufhellung dieses noch wenig untersuchten Bereichs.
Methode:
Als Datengrundlage dienten Stichtagserhebungen der forensisch-psychiatrischen Einrichtungen in einem deutschen Bundesland, welche Daten über alle Patienten von 2009-2011 enthalten. Als Referenzgruppen zu den Spätaussiedlern werden Deutsche ohne Migrationshintergrund und Patienten mit anderweitigem Migrationshintergrund herangezogen. Relevante Variablen sind Anlassdelikt, Unterbringungsdauer, Abbruchrate, psychiatrische Hauptdiagnosen und die Häufigkeit suchtmedizinischer Vorbehandlungen.
Ergebnisse:
Der überwiegende Anteil der Spätaussiedler in der Entziehungsanstalt hat vor Unterbringung suchtmedizinische Hilfe in Anspruch genommen. Drogen spielen im Vergleich zu Alkohol sowohl bei Vorbehandlungen als auch bei den Einweisungsdiagnosen eine größere Rolle – dies gilt auch im Vergleich zu der einheimischen Patientenklientel. Der relative Anteil der Spätaussiedler an Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtmG) ist signifikant größer als bei Einheimischen. Bezüglich der Unterbringungsdauer gab es keine signifikanten Unterschiede, jedoch wurden Behandlungen der Indexgruppe tendenziell häufiger abgebrochen als die von Einheimischen, aber in geringerem Ausmaß verglichen zu anderen Migranten.
Zusammenfassung in einer weiteren Sprache
Background:
Empirical studies on migrants in forensic psychiatric clinics are scarce, and even less is known about migrant groups originating from former resettlement areas. This study takes into consideration the presumed overrepresentation of repatriates in forensic psychiatric clinics, and the German penal system at large. Results from research in detoxification clinics are analysed with respect to some important issues of drug and/or alcohol related disorders in late repatriates.
Method:
The databases providing the information were recorded in eight forensic psychiatric facilities over a three year period from 2009 until 2011. In addition to late repatriates, two reference groups consisting of Germans without migration background and migrants with other than repatriate migration backgrounds were used. Variables to be analysed included the index offense, treatment duration, premature termination of treatments (and subsequent referrals to prison), psychiatric index diagnoses at the time of the index offence, and detoxification treatments patients had received prior to their entering a forensic psychiatric facility.
Results:
Most of the repatriates placed in detoxification clinics received earlier drug or alcohol related treatments. In contrast to alcohol related disorders, illegal drug abuse played a dominant role with respect to psychiatric index diagnoses. Likewise, compared to alcohol related disorders, earlier treatments were more likely to have taken place in relation to drug abuse and/or drug addiction. This relationship also applied to German patients with no migration background. The relative share of late repatriates with violations against sections of the German Narcotics Law (Betäubungsmittelgesetz BtmG) is significantly higher than that of Germans without migration background. Regarding their length of stay, no difference was found between the groups. However, treatments terminated prematurely were more frequent in late repatriates compared to patients with no migration background, but less frequent compared to other migrants.
Fachgebiet (DDC)
Schlagwörter
Konferenz
Rezension
Zitieren
ISO 690
BAUMANN, Amelie, Jan QUERENGÄSSER, Klaus HOFFMANN, Thomas ROSS, 2013. Eine empirische Untersuchung zu Spätaussiedlern in der Entziehungsanstalt (§ 64 StGB). In: Forensische Psychiatrie und Psychotherapie : Werkstattschriften. 2013, 20(2), pp. 86-101. ISSN 0945-2540BibTex
@article{Baumann2013empir-27089, year={2013}, title={Eine empirische Untersuchung zu Spätaussiedlern in der Entziehungsanstalt (§ 64 StGB)}, number={2}, volume={20}, issn={0945-2540}, journal={Forensische Psychiatrie und Psychotherapie : Werkstattschriften}, pages={86--101}, author={Baumann, Amelie and Querengässer, Jan and Hoffmann, Klaus and Ross, Thomas} }
RDF
<rdf:RDF xmlns:dcterms="http://purl.org/dc/terms/" xmlns:dc="http://purl.org/dc/elements/1.1/" xmlns:rdf="http://www.w3.org/1999/02/22-rdf-syntax-ns#" xmlns:bibo="http://purl.org/ontology/bibo/" xmlns:dspace="http://digital-repositories.org/ontologies/dspace/0.1.0#" xmlns:foaf="http://xmlns.com/foaf/0.1/" xmlns:void="http://rdfs.org/ns/void#" xmlns:xsd="http://www.w3.org/2001/XMLSchema#" > <rdf:Description rdf:about="https://kops.uni-konstanz.de/server/rdf/resource/123456789/27089"> <void:sparqlEndpoint rdf:resource="http://localhost/fuseki/dspace/sparql"/> <dc:creator>Ross, Thomas</dc:creator> <dcterms:isPartOf rdf:resource="https://kops.uni-konstanz.de/server/rdf/resource/123456789/43"/> <dc:contributor>Baumann, Amelie</dc:contributor> <dcterms:rights rdf:resource="https://rightsstatements.org/page/InC/1.0/"/> <dcterms:alternative>An empirical study on late repatriates treated in detoxification clinics according to section 64 of the German Legal Code</dcterms:alternative> <dc:creator>Hoffmann, Klaus</dc:creator> <dc:contributor>Querengässer, Jan</dc:contributor> <dc:contributor>Hoffmann, Klaus</dc:contributor> <dc:rights>terms-of-use</dc:rights> <foaf:homepage rdf:resource="http://localhost:8080/"/> <dcterms:available rdf:datatype="http://www.w3.org/2001/XMLSchema#dateTime">2014-03-17T15:16:14Z</dcterms:available> <dspace:isPartOfCollection rdf:resource="https://kops.uni-konstanz.de/server/rdf/resource/123456789/43"/> <bibo:uri rdf:resource="http://kops.uni-konstanz.de/handle/123456789/27089"/> <dc:creator>Baumann, Amelie</dc:creator> <dc:date rdf:datatype="http://www.w3.org/2001/XMLSchema#dateTime">2014-03-17T15:16:14Z</dc:date> <dc:creator>Querengässer, Jan</dc:creator> <dcterms:bibliographicCitation>Forensische Psychiatrie und Psychotherapie : Werkstattschriften ; 20 (2013), 2. - S. 86-101</dcterms:bibliographicCitation> <dcterms:abstract xml:lang="deu">Hintergrund:<br />Es gibt nur wenige Befunde zu Migranten im Maßregelvollzug, das gilt besonders für Migranten aus ehemaligen Aussiedlungsgebieten. Angesichts der vermuteten Überrepräsentation dieser Gruppe im Maßregel- und Strafvollzug und Befunden der suchtmedizinischen Forschung widmet sich diese Untersuchung Spätaussiedlern in der Entziehungsanstalt. Ziel ist eine Aufhellung dieses noch wenig untersuchten Bereichs.<br /><br />Methode:<br />Als Datengrundlage dienten Stichtagserhebungen der forensisch-psychiatrischen Einrichtungen in einem deutschen Bundesland, welche Daten über alle Patienten von 2009-2011 enthalten. Als Referenzgruppen zu den Spätaussiedlern werden Deutsche ohne Migrationshintergrund und Patienten mit anderweitigem Migrationshintergrund herangezogen. Relevante Variablen sind Anlassdelikt, Unterbringungsdauer, Abbruchrate, psychiatrische Hauptdiagnosen und die Häufigkeit suchtmedizinischer Vorbehandlungen.<br /><br />Ergebnisse:<br />Der überwiegende Anteil der Spätaussiedler in der Entziehungsanstalt hat vor Unterbringung suchtmedizinische Hilfe in Anspruch genommen. Drogen spielen im Vergleich zu Alkohol sowohl bei Vorbehandlungen als auch bei den Einweisungsdiagnosen eine größere Rolle – dies gilt auch im Vergleich zu der einheimischen Patientenklientel. Der relative Anteil der Spätaussiedler an Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtmG) ist signifikant größer als bei Einheimischen. Bezüglich der Unterbringungsdauer gab es keine signifikanten Unterschiede, jedoch wurden Behandlungen der Indexgruppe tendenziell häufiger abgebrochen als die von Einheimischen, aber in geringerem Ausmaß verglichen zu anderen Migranten.</dcterms:abstract> <dcterms:title>Eine empirische Untersuchung zu Spätaussiedlern in der Entziehungsanstalt (§ 64 StGB)</dcterms:title> <dc:contributor>Ross, Thomas</dc:contributor> <dc:language>deu</dc:language> <dcterms:issued>2013</dcterms:issued> </rdf:Description> </rdf:RDF>