Type of Publication: | Working Paper/Technical Report |
URI (citable link): | http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:352-opus-16275 |
Author: | Hoch, Hans |
Year of publication: | 1997 |
Series: | Arbeitspapiere / Forschungsbereich Gesellschaft und Familie ; 25,3 |
Title in another language: | Guardianship court and foster children |
Summary: |
The main question of this study is: How do the courts interpret the law, i.e., how are custody disputes handled in practice? In this study, the findings of 9 inter-views with experts (judges dealing with this special law) in the federal states of Baden-Württemberg, North-Rhine Westphalia, Bremen und Saxony are pre-sented.
The findings show the close connection and interdependence of administrative proceedings between welfare offices and courts. After a welfare office appeals to the courts in an effort to have children removed from the custody of their biologi-cal parents, the courts have three options: In response to the petition of the welfare office, the judges may regulate the proceedings in an (1) "affirmative", (2) "mediatorial" or (3) "corrective" (remedial) way. |
Summary in another language: |
Im Zentrum steht die Frage, wie die Vormundschaftsrichter/Innen im Spannungs-feld von Elternrecht und Kindeswohl geltendes Recht interpretieren, den Prozeß der Rechtsgüterabwägung gestalten und welches Wissen bzw. welche Hand-lungsorientierungen die richterliche Entscheidung bestimmen. Hierzu wurden Expertengespräche mit Richter/Innen an sieben Amtsgerichten der Bundesländer Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Bremen und Sachsen durchgeführt.
Die Analysen verdeutlichen den engen Zusammenhang zwischen dem jugend-amtlichen und gerichtlichen Verfahren und damit die Zentralität der jugendamtli-chen Fallbeurteilung für die richterliche Entscheidung. Diese Interdependenz der jugendamtlichen und richterlichen Regulation schlägt sich auf der Ebene richter-licher Handlungsstile nieder, die sich entlang dreier Handlungsfiguren ausdiffe-renzieren in eine (1) "affirmative", (2) moderierende und (3) korrigierende richterliche Regulation der Pflegekindschaft. Die drei Modi der Regulation beziehen sich auf den richterlichen Umgang mit dem Antrag des Jugendamtes, den leiblichen Eltern das Sorgerecht zu entziehen, um eine Gefährdung des Kindeswohls abwenden zu können. Eine "affirmative" vormundschaftsrichterli-che Regulation des Pflegekindschaftsverhältnisses folgt dabei im wesentlichen den Vorgaben des Jugendamtes, während eine "moderierende" richterliche Regulation versucht ist, zwischen den streitenden Parteien eine neue Konsensbil-dung zu fördern. Dagegen profiliert sich eine "korrigierende" richterliche Regula-tion entlang eher konträr zu den jugendamtlichen Empfehlungen liegenden richterlichen Entscheidungen. Dabei kann nicht gesagt werden, daß jedem Rich-ter nur ein ganz bestimmter Handlungsstil zugeordnet werden könnte, sondern sie bringen die unterschiedlichen Handlungsfiguren in einer individuell geprägten "Komposition" zum Einsatz. |
Subject (DDC): | 900 History |
Controlled Keywords (GND): | Familie, Pflegekindschaft, Vormundschaft |
Keywords: | guardianship court, fosterling, fosterfamiliy, guardianship |
Link to License: | In Copyright |
HOCH, Hans, 1997. Vormundschaftsgericht und Pflegekindschaft : die richterliche Regulation von Pflegekindschaftsverhältnissen und ihre Verknüpfung mit dem jugendamtlichen Verfahren
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AP25.3_Endfassung.pdf | 460 |