Publikation: Die Konsequenzen von Informationsassistenten : Was bedeutet informationelle Autonomie oder wie kann Vertrauen in elektronische Dienste in offenen Informationsmärkten gesichert werden?
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Zusammenfassung
Wir behandeln zwei Themen. Das eine betrifft die Konsequenzen von Informationsassistenten, die in ihrer technischen Ausprägung immer mehr unser professionelles, öffentliches und privates Dasein beeinflussen. Sie tun das, indem sie uns Informationsarbeit abnehmen, also die Arbeit, die aus der Sicht der Anbieter benötigt wird, um Informationsprodukte zu erstellen, bzw. die aus der Sicht der Nutzer erforderlich ist, um aus den immer komplexer werdenden (elektronischen) Informationsräumen Information zu erarbeiten. Hier wird die zentrale Frage sein, was "Abnehmen von Informationsarbeit" bedeutet: Entlastung oder Entmündigung?
Bei dem anderen Thema steht die Rolle, aber auch die Grenze von Vertrauen im Vordergrund. Vertrauen ist nach Ansicht vieler Fachleute2 erforderlich, damit wir auch im Zustand weitgehender informationeller Unsicherheit über die Funktionsweise der Informationsmaschinen bzw. technischen Informationsassistenten mit ihnen umgehen und leben können. Auch hier stellt sich im Grund die gleiche Frage: Wirkt Vertrauen entlastend oder schafft Vertrauen Unmündigkeit, indem es aus dem Interesse Dritter, vor allem der Anbieter der Informationswirtschaft, auch dort reklamiert wird, wo eigentlich höchstes Mißtrauen angebracht wäre. Dies sollte z.B. der Fall sein, wenn es um unsere persönlichen Datenspuren geht, die wir auf den elektronischen Märkten hinterlassen, oder wenn wir intelligente Software-Agenten in Anspruch nehmen, die autonom und mobil in den elektronischen Informationsräumen sich bewegen und uns Informationen liefern oder sogar für uns auf deren Basis Entscheidungen treffen. Beide Themen kommen dadurch zusammen, daß wir problematisieren wollen, ob wir mit den Konsequenzen der (technischen) Informationsassistenten auf der Grundlage von Vertrauen leben können. Wenn ja, wie dieses Vertrauen aufgebaut und gesichert werden kann. Wenn nein, was denn dann an die Stelle von Vertrauen gesetzt werden kann. Das Ziel nehmen wir es vorweg soll aufgeklärtes, d.h. informationell abgesichertes, auf Transparenz beruhendes Vertrauen sein. Das klingt zunächst für die Vertrauenstheoretiker paradox wird doch Vertrauen gerade dann nötig, wenn informationelle Sicherheit nicht zu erlangen ist. Wir sehen aber auch in der gewissen Ambivalenz von Vertrauen und Transparenz das wesentliche Ziel gegenwärtiger informationeller Bildung: vertrauensvoll, aber nicht blind mit den Leistungen der Informationswirtschaft umgehen zu können. Beide Themen können auch dadurch zusammenkommen, daß die personalen Informationsassistenten das reparieren helfen, was an Schaden durch die technischen Informationsassistenten angerichtet wird. In diesem Fall sicherten die personalen Informationsassistenten Vertrauen dort, wo Unsicherheit durch ihre technischen Entsprechungen entsteht. Auch das mag paradox klingen, ist es doch gerade Ziel der technischen Assistenten, informationelle Unsicherheit zu reduzieren oder gar zu beseitigen. Über diese Paradoxien werden wir immerwieder stolpern. Sie sind wie es Beck mit seiner Theorie der reflexiven Modernisierung angedeutet hat für die Moderne, für die Informationsmoderne unvermeidbar.
Wir gehen mit unserer Analyse der Konsequenzen von Informationsassistenten weiter, als nur den Umgang mit ihnen auf der Basis informationeller Unsicherheit bzw. Unterbestimmtheit zu beschreiben. Wir wollen tatsächlich die
Konsequenzen behandeln, die sich dadurch ergeben, daß wir zunehmend Informationsarbeit an Assistenten delegieren, schon länger an die personalen Assistenten, heute aber vermehrt an die Informationsmaschinen, an die technischen Assistenten. Informationsarbeit delegieren ist keine Kleinigkeit, ist doch Informationsarbeit die Bedingung dafür, daß wir Wissen überhaupt darstellen bzw. vermitteln und es aus den uns umgebenden Informationsräumen aufnehmen können.
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Fachgebiet (DDC)
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ISO 690
KUHLEN, Rainer, 1999. Die Konsequenzen von Informationsassistenten : Was bedeutet informationelle Autonomie oder wie kann Vertrauen in elektronische Dienste in offenen Informationsmärkten gesichert werden?. Frankfurt am Main : Suhrkamp. ISBN 3-518-29043-6BibTex
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Das eine betrifft die Konsequenzen von Informationsassistenten, die in ihrer technischen Ausprägung immer mehr unser professionelles, öffentliches und privates Dasein beeinflussen. Sie tun das, indem sie uns Informationsarbeit abnehmen, also die Arbeit, die aus der Sicht der Anbieter benötigt wird, um Informationsprodukte zu erstellen, bzw. die aus der Sicht der Nutzer erforderlich ist, um aus den immer komplexer werdenden (elektronischen) Informationsräumen Information zu erarbeiten. Hier wird die zentrale Frage sein, was "Abnehmen von Informationsarbeit" bedeutet: Entlastung oder Entmündigung?<br />Bei dem anderen Thema steht die Rolle, aber auch die Grenze von Vertrauen im Vordergrund. Vertrauen ist nach Ansicht vieler Fachleute2 erforderlich, damit wir auch im Zustand weitgehender informationeller Unsicherheit über die Funktionsweise der Informationsmaschinen bzw. technischen Informationsassistenten mit ihnen umgehen und leben können. Auch hier stellt sich im Grund die gleiche Frage: Wirkt Vertrauen entlastend oder schafft Vertrauen Unmündigkeit, indem es aus dem Interesse Dritter, vor allem der Anbieter der Informationswirtschaft, auch dort reklamiert wird, wo eigentlich höchstes Mißtrauen angebracht wäre. Dies sollte z.B. der Fall sein, wenn es um unsere persönlichen Datenspuren geht, die wir auf den elektronischen Märkten hinterlassen, oder wenn wir intelligente Software-Agenten in Anspruch nehmen, die autonom und mobil in den elektronischen Informationsräumen sich bewegen und uns Informationen liefern oder sogar für uns auf deren Basis Entscheidungen treffen. Beide Themen kommen dadurch zusammen, daß wir problematisieren wollen, ob wir mit den Konsequenzen der (technischen) Informationsassistenten auf der Grundlage von Vertrauen leben können. Wenn ja, wie dieses Vertrauen aufgebaut und gesichert werden kann. Wenn nein, was denn dann an die Stelle von Vertrauen gesetzt werden kann. Das Ziel nehmen wir es vorweg soll aufgeklärtes, d.h. informationell abgesichertes, auf Transparenz beruhendes Vertrauen sein. Das klingt zunächst für die Vertrauenstheoretiker paradox wird doch Vertrauen gerade dann nötig, wenn informationelle Sicherheit nicht zu erlangen ist. Wir sehen aber auch in der gewissen Ambivalenz von Vertrauen und Transparenz das wesentliche Ziel gegenwärtiger informationeller Bildung: vertrauensvoll, aber nicht blind mit den Leistungen der Informationswirtschaft umgehen zu können. Beide Themen können auch dadurch zusammenkommen, daß die personalen Informationsassistenten das reparieren helfen, was an Schaden durch die technischen Informationsassistenten angerichtet wird. In diesem Fall sicherten die personalen Informationsassistenten Vertrauen dort, wo Unsicherheit durch ihre technischen Entsprechungen entsteht. Auch das mag paradox klingen, ist es doch gerade Ziel der technischen Assistenten, informationelle Unsicherheit zu reduzieren oder gar zu beseitigen. Über diese Paradoxien werden wir immerwieder stolpern. Sie sind wie es Beck mit seiner Theorie der reflexiven Modernisierung angedeutet hat für die Moderne, für die Informationsmoderne unvermeidbar.<br />Wir gehen mit unserer Analyse der Konsequenzen von Informationsassistenten weiter, als nur den Umgang mit ihnen auf der Basis informationeller Unsicherheit bzw. Unterbestimmtheit zu beschreiben. Wir wollen tatsächlich die<br />Konsequenzen behandeln, die sich dadurch ergeben, daß wir zunehmend Informationsarbeit an Assistenten delegieren, schon länger an die personalen Assistenten, heute aber vermehrt an die Informationsmaschinen, an die technischen Assistenten. Informationsarbeit delegieren ist keine Kleinigkeit, ist doch Informationsarbeit die Bedingung dafür, daß wir Wissen überhaupt darstellen bzw. vermitteln und es aus den uns umgebenden Informationsräumen aufnehmen können.</dcterms:abstract> <dc:date rdf:datatype="http://www.w3.org/2001/XMLSchema#dateTime">2011-03-24T15:55:36Z</dc:date> </rdf:Description> </rdf:RDF>