Zum 3-dimensionalen Vibrationstraining bei Multiple Sklerose Patienten
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Zusammenfassung
Multiple Sklerose ist eine entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems deren Ursache bis heute nicht eindeutig geklärt werden konnte. Dadurch ist die Diagnose der Multiplen Sklerose nicht auf einen bestimmten Sachverhalten oder einen bestimmten Marker im Blut oder im Liquor zu stützen, sondern es müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein (vgl. McDONALD, COMPSTON und EDAN, 2001, S. 121), um Multiple Sklerose mit Sicherheit diagnostizieren zu können. Diese Kriterien stehen am Ende zahlreicher Versuche der Erkrankung diagnostisch gerecht zu werden und bilden eine Zusammenfassung des Wissenstandes der Genese der Multiplen Sklerose. Da die Ursache der Multiplen Sklerose nicht bekannt ist, kann diese auch nicht gezielt therapiert werden, daher wird in der bisherigen medikamentösen Therapie versucht die auftretenden Symptome abzuschwächen oder abzustellen. Ein weit verbreitetes Symptom der Multiplen Sklerose ist die Fatigue. Unter Fatigue wird eine frühzeitige, zentrale Ermüdung verstanden, welche die Patienten dazu zwingt zu pausieren. So müssen sich viele Multiple Sklerose Patienten bereits nach 300 Meter Gehstrecke für mehrere Minuten ausruhen, bevor sie ihren Weg fortsetzen können. Um dieses Phänomen nicht unnötig auszulösen wurde den MS Patienten häufig empfohlen sich nicht zu stark zu belasten und Sport möglichst zu vermeiden. Mittlerweile wurde herausgefunden, dass Sport eine durchaus positive Wirkung auf die Symptomatik der Fatigue hat (vgl. DETTMERS et al., 2009, S. 251) und so wird mittlerweile ein gemäßigtes Sportsprogramm in die Rehabilitation der Multiple Sklerose Patienten aufgenommen. Die Patienten benötigen ein sportliches Training, welches sie koordinativ und konditionell nicht überfordert und aus verletzungstatistischer Sicht sicher durchgeführt werden kann. Darüber hinaus sollte das Training speziell auf das sensomotorische System wirken, um eventuell Einfluss auf die von der Krankheit befallenen Strukturen zu gewährleisten. Eine rainingsform die diese Bedingungen erfüllt ist das Vibrationstraining. Das Vibrationstraining ist eine Trainingsform bei der über Stellreflexe Muskelkontraktionen ausgelöst werden, wodurch die Muskel-Nerv-Aktivität im Vergleich zum herkömmlichen Ausdauertraining erhöht werden kann (vgl. ROELANTS et al., 2006, S. 124). Die übergeordnete Fragestellung der vorliegenden Arbeit war, ob sich die Fatigue durch ein Vibrationstraining hinauszögern lässt und ob sich gleichzeitig durch das durchgeführte Training eine Änderung der Muskelleistung der unteren Extremität, der Bewegungsfähigkeit und der Gehgeschwindigkeit der teilnehmenden Multiple Sklerose Patienten zeigt. Es wurde ein dreiwöchiges Vibrationstraining mit Multiple Sklerose Patienten (n = 30) während eines Klinikaufenthaltes durchgeführt. Die gewählten Belastungen während einer Einheit, wurden im Voraus mittels einer Pilotstudie (n = 11) ermittelt. Die Belastungsparameter waren zum einen die Position auf dem Trainingsgerät, sowie die Haltedauer, die Amplitude der Schwingungen und die Frequenz. Alle Parameter wurden so gewählt, dass die Gruppe der Multiplen Sklerose Patienten (EDSS 1 - 7) die in die Studie aufgenommen wurden, dass Training mit einem mittleren Anstrengungsempfinden durchführen konnten. Eine weitere Gruppe von Multiple Sklerose Patienten (n = 30) wurde in die Studie als Kontrollgruppe aufgenommen. Diese Gruppe erhielt ein Placebotraining, welches den Parametern der Intervention angepasst war. Die Studie ist eine prospektive, kontrollierte Prä-Post-Untersuchung, um die Effekte eines Beschleunigungstrainings bei MS Patienten zu untersuchen. Dafür wurden möglichst einfache klinische Tests verwendet, um verschiedene Leistungsparameter abzufragen. Untersucht wurden die Muskelleistung, die Bewegungsfähigkeit, die Gehgeschwindigkeit und die Kraftausdauer, wobei die Kraftausdauer mit dem Einsetzen der Fatigue in Korrelation steht. Bis auf das Einsetzen der Fatigue lassen sich die Unterschiede der verschiedenen Parameter nicht eindeutig auf die Intervention zurückführen. Da das Einsetzen der Fatigue zentrale Ursachen und die anderen Parameter durch periphere Mechanismen limitiert werden, konnte gezeigt werden, dass die Effekte, welche durch die Intervention ausgelöst wurden, eventuell zentralnervöser Natur sind. Aus der vorliegenden Arbeit lassen sich verschiedene Konsequenzen für die weitere Forschung auf diesem Gebiet ziehen. Die Ursachen für das Hinauszögern der Fatigue konnten mit dieser Studie nicht aufgedeckt werden. Hier müssen weitere Studien folgen, um die Mechanismen, die hinter den Ergebnissen stehen, näher zu betrachten und eventuell erklären zu können. Der Ausdauertest kann dabei als Referenzwert für die aufwendigeren Messmethoden wie evozierte Potenziale dienen und so eine Möglichkeit bieten die Ursachen für die entstandenen Effekte zu finden.
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ISO 690
HILGERS, Christoph, 2011. Zum 3-dimensionalen Vibrationstraining bei Multiple Sklerose Patienten [Dissertation]. Konstanz: University of KonstanzBibTex
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So müssen sich viele Multiple Sklerose Patienten bereits nach 300 Meter Gehstrecke für mehrere Minuten ausruhen, bevor sie ihren Weg fortsetzen können. Um dieses Phänomen nicht unnötig auszulösen wurde den MS Patienten häufig empfohlen sich nicht zu stark zu belasten und Sport möglichst zu vermeiden. Mittlerweile wurde herausgefunden, dass Sport eine durchaus positive Wirkung auf die Symptomatik der Fatigue hat (vgl. DETTMERS et al., 2009, S. 251) und so wird mittlerweile ein gemäßigtes Sportsprogramm in die Rehabilitation der Multiple Sklerose Patienten aufgenommen. Die Patienten benötigen ein sportliches Training, welches sie koordinativ und konditionell nicht überfordert und aus verletzungstatistischer Sicht sicher durchgeführt werden kann. Darüber hinaus sollte das Training speziell auf das sensomotorische System wirken, um eventuell Einfluss auf die von der Krankheit befallenen Strukturen zu gewährleisten. 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Untersucht wurden die Muskelleistung, die Bewegungsfähigkeit, die Gehgeschwindigkeit und die Kraftausdauer, wobei die Kraftausdauer mit dem Einsetzen der Fatigue in Korrelation steht. Bis auf das Einsetzen der Fatigue lassen sich die Unterschiede der verschiedenen Parameter nicht eindeutig auf die Intervention zurückführen. Da das Einsetzen der Fatigue zentrale Ursachen und die anderen Parameter durch periphere Mechanismen limitiert werden, konnte gezeigt werden, dass die Effekte, welche durch die Intervention ausgelöst wurden, eventuell zentralnervöser Natur sind. Aus der vorliegenden Arbeit lassen sich verschiedene Konsequenzen für die weitere Forschung auf diesem Gebiet ziehen. Die Ursachen für das Hinauszögern der Fatigue konnten mit dieser Studie nicht aufgedeckt werden. Hier müssen weitere Studien folgen, um die Mechanismen, die hinter den Ergebnissen stehen, näher zu betrachten und eventuell erklären zu können. 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