Fairness leicht gemacht: Zur Rolle von Diskrepanzprozessen in der vorsatzgesteuerten sozialen Urteilsbildung.
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In dieser Arbeit wurde die Rolle von Diskrepanzprozessen in der vorsatzgesteuerten sozialen Urteilsbildung unter Berücksichtigung der Kontrolle stereotypen Denkens untersucht. Dabei interessierte zum einen die Diskrepanz zwischen dem in der Zielintention spezifizierten Endzustand und dem aktuellen Soll-Zustand, zum anderen die Diskrepanz zwischen einem anhand von Vorsätzen geplanten Verhalten und der eigenen Einstellung. Zieldiskrepanzen sollten bei Personen, die Vorsätze gefasst hatten, zu einem verstärkten Diskrepanzerleben führen und stärkere Bemühungen auslösen, die Diskrepanz zu reduzieren als bei Personen mit bloßen Zielintentionen. In Studie 1 dieser Arbeit konnte bestätigt werden, dass bei Personen, die ihre Fairnessziele mit zusätzlichen Vorsätzen ausgestattet hatten, die Diskrepanz zwischen Ist- und Soll-Zustand einen stärkeren Effekt auf die Fairness der Beurteilung ausübte als bei Personen mit bloßen Zielintentionen. Somit sollte die Kontrolle stereotypen Denkens besonders erfolgreich sein, wenn sich Personen zusätzlich zu einem Fairnessziel Vorsätze fassen und deren handlungsfördernde Wirkung durch das Erleben von Zieldiskrepanzen gestärkt wird. In Studie 2 wurde untersucht, inwiefern der Prozess der Dissonanzreduktion zur Änderung von Einstellungen gegenüber negativ stereotypisierten Personen nutzbar gemacht werden kann. Es konnte gezeigt werden, dass bereits freiwilliges Planen eines einstellungsdiskrepanten Verhaltens gegenüber einer stereotypisierten Person zu einer positiveren Einstellung gegenüber dieser Person führt. Das alleinige Fassen einer einstellungsdiskrepanten Zielintention reichte dagegen nicht aus, um eine solche Einstellungsänderung zu erzielen. Deshalb wird angenommen, dass bei Personen, die das einstellungsdiskrepante Verhalten bereits konkret anhand von Vorsätzen geplant haben, ein stärkeres Dissonanzerleben ausgelöst wird, welche durch eine Einstellungsänderung reduziert wird.
Zusammenfassung in einer weiteren Sprache
The present work discusses the role of discrepancy processes in social stereotypic judgments which are controlled by implementation intentions. Two types of discrepancies were examined: Study 1 dealt with the discrepancy between the actual state and a person's desired end-state formulated in a goal intention, study 2 contained the discrepancy between a behavior planned by an implementation intention and the subject's attitude. Goal discrepancies should lead to stronger attempts to reduce discrepancies if people have formed an implementation intention rather than just a goal intention. In study 1 it could be shown that goal discrepancies had a stronger effect on the fairness of social judgments if participants had formed not only goal intentions to judge people fairly but also formed implementation intentions. That means, that the control of stereotypical judgments is more successful, if the positive effects of implementation intentions are strenghtened by the subject's perception of goal discrepancies. Study 2 examined, whether the process of dissonance reduction can be used to change attitudes against stereotyped persons, even if the attitude discrepant behavior was only planned by implementation intentions. It could be shown that the voluntary planning of an attitude discrepant action against a negatively stereotyped person leads to a more positive attitude toward this person, i.e. the attitude has been changed successfully. However, forming an attitude discrepant goal intention alone was not sufficient to change the negative attitude. For this reason it seems as if the planning of an attitude discrepant action leads to more cognitive dissonance, which is reduced via an attitude change.
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ISO 690
SEIFERT, Andrea E., 2001. Fairness leicht gemacht: Zur Rolle von Diskrepanzprozessen in der vorsatzgesteuerten sozialen Urteilsbildung. [Dissertation]. Konstanz: University of KonstanzBibTex
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