Publikation: Ein integratives Trainingskonzept zur Verletzungsprophylaxe im Handball : eine prospektive kontrollierte Interventionsstudie
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Problemstellung: Aktuelle Statistiken zu Sportverletzungen zeigen, dass Handball zu den verletzungsträchtigsten Sportarten zählt. Die topographische Verteilung der Verletzungen zeigt die starke Gefährdung der unteren Extremität. Eine aktive Unterstützung der stabilisierenden Strukturen zur Absicherung der Gelenksysteme ist zur Verletzungsprophylaxe unerlässlich. Propriozeptive Übungen werden bislang allenfalls additiv als eigenständige Maßnahmen neben dem sportartspezifischen Training genutzt. In der vorliegenden Studie wurden propriozeptive Trainingsmaß-nahmen in handballspezifische Übung eingegliedert, um so zu einer Reduktion der Verletzungsinzidenz der gefährdeten unteren Extremität beizutragen. Auf diese Weise wird der Trainingsumfang nicht gesteigert. Ziel der Studie war festzustellen, ob sich ein integratives handballspezifisches Propriozeptionstraining im leistungsorien-tierten Trainingsalltag etablieren kann (Compliance) und welche Auswirkungen es auf subjektives Stabilitätsempfinden und Verletzungsinzidenz der unteren Extremität hat.
Methodik: Sechs Damen-Regionalliga-Teams (n=59) wurden randomisiert in eine Interventions- (IG; n=38) und eine Kontrollgruppe (KG; n=21) eingeteilt. Die Spiele-rinnen der IG nahmen in der Saison 2007/2008 an einem achtwöchigen integrativen Trainingsprogramm teil. In die reguläre Sportpartizipation wurden, durch eine interaktive Übungs-CD angeleitet, propriozeptive Trainingsreize integriert, während die KG ausschließlich handballspezifisch trainierte. Die Zielparameter wurden durch ein Prä-Post-Studiendesign erhoben. Als Messinstrumente der Hauptzielparameter dienten für die Verletzungsinzidenz ein Telefon-Interview, für das subjektive Stabili-tätsempfinden die modifizierte Borg Skala, für die Compliance ein Trainer- und Spielerfragebogen und für die Gleichgewichtsfähigkeit die Posturographie. Zusätzlich testete ein handballspezifischer Koordinationstest die sportmotorischen Auswirkun-gen als möglichen Nebeneffekt eines sensomotorischen Trainings.
Ergebnisse: In der IG konnte die Anzahl an Verletzungen der unteren Extremität von 36 in der Kontrollsaison (06/07) auf 14 in der Interventionssaison (07/08) verringert werden. Die signifikante Reduzierung der Verletzungsanzahl gegenüber der KG (Z = -2,06; p = .039) sichert die Effektivität des vorliegenden integrativen Propriozeption-strainings. Die signifikante Verbesserung des subjektiven Stabilitätsempfindens der IG lässt sich statistisch nicht mit Sicherheit auf das integrative Konzept zurückführen. Die Compliance wird durch die kontinuierliche Durchführung des integrativen Pro-priozeptionstrainings über acht Wochen sowie den Anspruch von Trainern und Spielerinnen das Interventionsprogramm weiterhin zu nutzen bestätigt.
Ausblick: Die Studie bestätigt die Wirksamkeit des integrativen Propriozeptionstrai-nings. Die modifizierten Übungen der Trainings-CD tragen bei regelmäßiger Anwen-dung von lediglich zwei Übungen pro Einheit zur Verletzungsprophylaxe bei. Der Transfer des vorliegenden Konzepts in weitere Ballsportarten ist denkbar und könnte so eine größere Anzahl von Sportlern vor Verletzungen der unteren Extremität schützen.
Zusammenfassung in einer weiteren Sprache
Objective: Current statistics on sport injuries illustrate that handball is among the sports with the highest rates of injury. The topographic allocation displays the high threat of the lower extremities. Active support of the stabilising structures to secure the joint system is indispensable in order to prevent players from injuries. Up to now proprioceptive exercises are used in addition to sport specific training as a self-contained treatment at the most. In the intervention program of this study, proprioceptive training stimuli are integrated into hanball-specific exercises to reduce the risk of injury. This ensures that the amount of training time does not increase. The aim of this study was to declare if an integrative handball-specific proprioception training can be established within a performance-orientated training routine in competitive sport teams and to determine the impact of the intervention program upon the incidence of injuries of the lower extremities and on the subjective perception of stability.
Methods: Six female handball-teams (n=59) of the German Regionalliga (Division III) were randomly divided into an intervention (n=38) and a control group (n=21). The players of the intervention group took part in an eight week integrative training program in the 2007/2008 season. Througout this time the trainer integrated proprioceptive training stimuli into conventional sport specific exercises, guided by an exercise CD. The trainers of the control group planned their training sessions as per usual. The outcome measures were gathered through a pre-post-test study design. Measuring instruments for the primary outcome measures were a telephone interview for the injury incidence of the lower extremities, the modified Borg scale for the subjective perception of stability, a trainer and player questionnaire for the compliance and a posturographic test for the balance. Additionally a handball-specific coordination test measured effects of proprioceptive training on motor function as a secondary outcome measure.
Results: Injuries of the lower extremities in the intervention group could be reduced from 36 to 14 from control season (2006/2007) to intervention season (2007/2008). The statistically significant reduction of the number of injuries compared to the control group (Z = -2,06; p = .039) proves the efficacy of the developed integrative proprioception training. There was a significant improvement of subjective stability in the intervention group, though this result can not be traced back definitively to the intervention program. The trainer and player compliance with the integrative proprioception training was statistically affirmed.
Conclusion: This study confirms the efficacy of integrative injury prevention training. The modified exercises on the exercise CD, if continuously practiced twice a week, make a significant contribution to injury prevention for handball players. Transfer of the specific prevention program into other team sports is possible and desirable.
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ISO 690
REBHOLZ, Sandra, 2010. Ein integratives Trainingskonzept zur Verletzungsprophylaxe im Handball : eine prospektive kontrollierte Interventionsstudie [Dissertation]. Konstanz: University of KonstanzBibTex
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Ziel der Studie war festzustellen, ob sich ein integratives handballspezifisches Propriozeptionstraining im leistungsorien-tierten Trainingsalltag etablieren kann (Compliance) und welche Auswirkungen es auf subjektives Stabilitätsempfinden und Verletzungsinzidenz der unteren Extremität hat.<br />Methodik: Sechs Damen-Regionalliga-Teams (n=59) wurden randomisiert in eine Interventions- (IG; n=38) und eine Kontrollgruppe (KG; n=21) eingeteilt. Die Spiele-rinnen der IG nahmen in der Saison 2007/2008 an einem achtwöchigen integrativen Trainingsprogramm teil. In die reguläre Sportpartizipation wurden, durch eine interaktive Übungs-CD angeleitet, propriozeptive Trainingsreize integriert, während die KG ausschließlich handballspezifisch trainierte. Die Zielparameter wurden durch ein Prä-Post-Studiendesign erhoben. Als Messinstrumente der Hauptzielparameter dienten für die Verletzungsinzidenz ein Telefon-Interview, für das subjektive Stabili-tätsempfinden die modifizierte Borg Skala, für die Compliance ein Trainer- und Spielerfragebogen und für die Gleichgewichtsfähigkeit die Posturographie. Zusätzlich testete ein handballspezifischer Koordinationstest die sportmotorischen Auswirkun-gen als möglichen Nebeneffekt eines sensomotorischen Trainings.<br />Ergebnisse: In der IG konnte die Anzahl an Verletzungen der unteren Extremität von 36 in der Kontrollsaison (06/07) auf 14 in der Interventionssaison (07/08) verringert werden. Die signifikante Reduzierung der Verletzungsanzahl gegenüber der KG (Z = -2,06; p = .039) sichert die Effektivität des vorliegenden integrativen Propriozeption-strainings. Die signifikante Verbesserung des subjektiven Stabilitätsempfindens der IG lässt sich statistisch nicht mit Sicherheit auf das integrative Konzept zurückführen. Die Compliance wird durch die kontinuierliche Durchführung des integrativen Pro-priozeptionstrainings über acht Wochen sowie den Anspruch von Trainern und Spielerinnen das Interventionsprogramm weiterhin zu nutzen bestätigt.<br />Ausblick: Die Studie bestätigt die Wirksamkeit des integrativen Propriozeptionstrai-nings. Die modifizierten Übungen der Trainings-CD tragen bei regelmäßiger Anwen-dung von lediglich zwei Übungen pro Einheit zur Verletzungsprophylaxe bei. 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