Das Plebiszit über das Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“ : Eine Analyse der Abstimmungsergebnisse in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs
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Zusammenfassung
Beim Plebiszit über das Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“ unterschieden sich die Abstimmungsergebnisse regional erheblich. Journalisten und Politiker begründeten dies mit kulturellen Unterschieden zwischen Baden und Württemberg und dem „Rheintal-Effekt“, der eine regionale Konkurrenz um Ressourcen zum Bahnausbau unterstellt. Wir prüfen diese Thesen mithilfe statistischer Analysen und zeigen, dass die regionale Varianz der Abstimmungsergebnisse in den Stadt- und Landkreisen kaum mit diesen Faktoren zu erklären ist. Vielmehr erklären neben der parteipolitischen Bindung die Vorteile, die von dem umgebauten Bahnhof zu erwarten sind, sowie deren regional unterschiedliche Relevanz die Abstimmungsergebnisse. Dagegen zeigen die potenziellen rheintalspezifischen Nachteile keinen signifikanten Einfluss auf das Abstimmungsergebnis. Unsere Befunde unterstreichen damit Ergebnisse anderer Studien zu Plebisziten, die ebenfalls parteipolitische und nutzenmaximierende Faktoren identifizieren. Wenn aber, wie auch im Fall von S21, plebiszitäre Abstimmungsergebnisse parlamentarische Mehrheiten widerspiegeln, dann scheint der Wert von Plebisziten für die Bürgerbeteiligung begrenzt zu sein; wenn dazu noch das Abstimmungsergebnis von der Kovarianz der regional relevanten Vorteile mit der Bevölkerungsverteilung abhängt, dann gefährden Plebiszite Infrastrukturprojekte in bevölkerungsarmen Regionen. Daher gilt es zu prüfen, ob nicht andere Formen der Mitgestaltung, etwa bei der Entwicklung und Umsetzung von Infrastrukturprojekten, Bürgerinteressen umfassender berücksichtigen als die „Mitgestaltung“ über ein Plebiszit.
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We examine the regional variance of the votes on the railway station project “Stuttgart 21”. In addition to party partisanship, prospective regional advantages and their regionally specific relevance explain the voting behaviour in local districts. Thus, our findings contest previous journalistic and political interpretations of the voting behaviour, confirming the results of other studies on plebiscites.
As in our case the overall voting results reflect parliamentary majorities, the use of plebiscites for increasing public participation seems questionable. Moreover, plebiscites may prevent the realisation of infrastructure projects in low-population areas, as the voting results also depend on the covariance of the regional advantages with the distribution of the population. In the light of these findings, alternatives ensuring public participation need to be considered.
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ISO 690
SCHÄFER, Ansgar, Christian ADAM, Michael SCHLICHENMAIER, 2012. Das Plebiszit über das Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“ : Eine Analyse der Abstimmungsergebnisse in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs. In: Zeitschrift für Politikwissenschaft. 2012, 22(2), pp. 187-213. ISSN 1430-6387BibTex
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