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Berufungsverfahren an deutschen Universitäten : eine gravierende Strukturschwäche

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1999

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Publikationstyp
Zeitschriftenartikel
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Published

Erschienen in

hochschule ost, pp. 159-170

Zusammenfassung

Deutsche Professoren werden berufen, sie erhalten einen Ruf. Das klingt für die Nichteingeweihten geheimnisvoll, als ob von irgendwoher ein Ruf erschallt, der den Berufenen -es war einmal -gänzlich unvorbereitet treffen sollte. Professoren und Professorenanwärter forschen und lehren ja, und das tun sie rund um die Uhr und können sich dabei um nichts anderes kümmern. Erst recht braucht es nicht ihre Sorge zu sein, ob es mit dem Ruf und den materiellen Konsequenzen seine Richtigkeit hat. Der Rufende, der Minister, garantiert ihm per Amt, daß bis ans Lebensende das Gehalt oder dann die Pension gezahlt werden wird. Auch soll er nicht alleine lehren und forschen und auch nicht ohne apparative Ausstattung und das auch nicht von seinem Arbeitszimmer zu Hause aus tun. Also werden ihm die Assistenten, die Hilfskraftgelder, die Labors und die Computer und die gut möbilierten Räume nebst individueller Sekretärin zugesichert. Andere Kleinigkeiten wie Gelder für Reisen zu Konferenzen und geregelte Forschungsfreisemester sind ebenfalls kein Problem. Ist zudem die Universität selber bzw. das speziellere fachliche Umfeld attraktiv, auch der Ort und das Umfeld, dann wird der Ruf rasch angenommen. Lehre und Forschung können ungestört im neuen Institut, das private Leben in dem leicht gefundenen Haus und mit der leicht verpflanzten Familie unproblematisch weitergehen. Alles hat zwei Monate gedauert. Zu einem 1.8. ist der frühere Stelleninhaber gegangen. Er hatte einen anderen Ruf erhalten.
Zu einem 1.10. fängt der Neue an. Die Studierenden haben in den Semesterferien den Wechsel kaum mitbekommen.

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Fachgebiet (DDC)
020 Bibliotheks- und Informationswissenschaft

Schlagwörter

Lehre, Universität, Berufungskommission, Berufungsverfahren, Professur

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Zitieren

ISO 690KUHLEN, Rainer, 1999. Berufungsverfahren an deutschen Universitäten : eine gravierende Strukturschwäche. In: hochschule ost, pp. 159-170
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