Publikation: Die Entstehung von Diskursmarkern im Deutschen : ein Fall von Grammatikalisierung?
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Zusammenfassung
Das Deutsche verfügt - wie viele andere Sprachen auch - über eine Gruppe von sprachlichen Zeichen, die optional sind, hauptsächlich oder ausschließlich in der gesprochenen Sprache vorkommen und sich durch ihre grammatische Position im Satz sowie über ihre Bedeutung für die Text- und Gesprächsorganisation definieren lassen. Für diese sprachlichen Zeichen verwenden wir hier den Begriff Diskursmarker. Die deutschen Diskursmarker sind topologisch durch ihre periphere syntaktische Stellung gekennzeichnet (die sie u.a. von den Modalpartikeln unterscheidet): sie sind selbständigen Syntagmen voran- oder nachgestellt. Sie erfüllen eine Reihe von recht unterschiedlichen diskursbezogenen Funktionen, die mit der Gliederung von Texten, der Verknüpfung von Äußerungen, epistemischen Einstellungen, mit der Beziehung zwischen Sprecher und Hörer sowie mit dem turn-taking zu tun haben können. Diskursmarker in diesem Sinn sind metapragmatische sprachliche Zeichen (Traugott 1997: 3): sie machen das sprachliche Handeln interpretierbar, d.h. sie kommentieren es, steuern es, sichern seine formalen Voraussetzungen oder verankern es im Kontext. Sie können prosodisch selbständig sein, also eigene Intonationsphrasen bilden. Die deutschen Diskursmarker sind teils homophon mit Adverbien, Konjunktionen, Subjunktionen u.a.; von diesen unterscheiden sie sich in Bezug auf ihre syntaktische Rolle und ihre Funktion. Man kann davon ausgehen, dass die Verwendung als Diskursmarker im Vergleich zu diesen homophonen Zeichen eine spätere Entwicklung ist. Andere Struktureinheiten des Deutschen kommen nur als Diskursmarker vor, d.h. ihre syntaktische Rolle ist eindeutig lexikalisch kodiert. Diese Diskursmarker sind teilweise durch Univerbierung aus komplexeren Syntagmen entstanden. In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit der Genese dieser Diskursmarker. Wir wollen insbesondere die Frage diskutieren, ob es sich hierbei um einen bestimmten Typen von Grammatikalisierung handelt, ob wir es mit einem der Grammatikalisierung entgegengesetzten Prozess (Degrammatikalisierung, Pragmatisierung; vgl. Erman/Kotsinas 1993) zu tun haben, oder ob man unterschiedliche Typen der Grammatikalisierung unterscheiden muss (Grammatikalisierung auf der propositionalen Ebene vs. Grammatikalisierung auf der Text- bzw. Diskursebene; Wischer 2000).
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ISO 690
AUER, Peter, Susanne GÜNTHNER, 2003. Die Entstehung von Diskursmarkern im Deutschen : ein Fall von Grammatikalisierung?BibTex
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