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Handlungsträgerschaft und Identität in der postsozialen Gesellschaft

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2008

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Erschienen in

KARL-SIEGBERT REHBERG ..., , ed.. Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Frankfurt am Main: Campus-Verl., 2008, pp. 3123-3134. ISBN 978-3-593-38440-5

Zusammenfassung

"In jüngerer Zeit wurde - etwa von Karin Knorr Cetina - in der Soziologie die These der Entstehung einer post-sozialen Gesellschaft diskutiert. Post-Sozialität meint hierbei eine gesellschaftliche Entwicklung, die zum einen durch eine fortschreitende 'Entleerung des Sozialen' (Knorr 2001) und zum anderen - und damit verbunden - durch eine zunehmende 'Expansion von Objekt-zentrierten Umwelten' (Knorr 1998) und eine zunehmende Relevanz von nicht-sozialen Dingen und Wissensobjekten gekennzeichnet ist. Entgegen der in den Sozialwissenschaften gängigen Annahme einer mit dieser Situation verbundenen Entwurzelung, eines Verschwinden des Subjektes, eines auf-sich-selbst-Zurückgeworfenseins und einer Entstehung von Identitätsproblemen, geht Knorr davon aus, dass die Subjekte gleichwohl integriert sind und dass die Identitätssicherung gelingen kann - und zwar durch die Entstehung eben dieser post-sozialen Umwelten, die das Selbst verorten und stabilisieren und individuelle Identität ermöglichen. In dem Vortrag soll diese These einer post-sozialen Identitätsbildung rekonstruiert und mit Hilfe der meadschen und der luckmannschen Handlungstheorie kritisch hinterfragt werden. Es soll gezeigt werden, dass das konstitutive Moment der Identitätsbildung, nämlich die reziproke und selbstständige Reaktion des Anderen, in einer Subjekt-Objekt-Beziehung, wie von Knorr beschrieben, wegfällt. Objekte können nicht selbständig und kreativ auf die menschlichen Akteure reagieren, sie können nicht handeln und die Rollenübernahme und damit die Handlungsträgerschaft bleibt eine einseitige Zuschreibung von Seiten der Subjekte (die empirisch natürlich sehr weit gehen kann). Die Reziprozität der Perspektiven und die wechselseitige Spiegelung ist hier unterbrochen - womit sich spezifische Folgen für die Identitätsbildung verbinden. Als besonders bedeutsam erscheint hierbei zum einen die mögliche Überforderung des Einzelnen: dieser wäre in einer reinen Subjekt-Objekt-Beziehung - zugespitzt formuliert - für die Herausbildung bzw. Sicherung seiner Identität auf sich selbst zurückgeworfen. Umgekehrt formuliert ein Objekt von sich aus auch keine normative Erwartungen an den Einzelnen, denen dieser Folge leisten müsste. In der Konsequenz führt dies zu solipsistischen Identitätsformationen, die sich in einer Art 'Selbstgespräch' bilden, die aber der wechselseitigen intersubjektiven Anerkennung, Absicherung und damit auch der wechselseitigen Verantwortlichkeit entzogen ist. Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen wird deutlich, dass eine umstandslose Ersetzung von Subjekten durch Objekte in reziproken Interaktionsbeziehungen problematisch ist und die Handlungsträgerschaft letztlich bei den Subjekten verbleibt." (Autorenreferat)

Zusammenfassung in einer weiteren Sprache

Fachgebiet (DDC)
300 Sozialwissenschaften, Soziologie

Schlagwörter

Soziologie; soziologische Theorie; Handlungstheorie; Mead, G.; Luckmann, T.; Identität; Identitätsbildung; Handlung; Handlungsorientierung; Akteur; Subjekt; Objekt; Perspektive; Paradigma; Individuum; Selbsteinschätzung; soziale Anerkennung; Interaktion; Interaktionsmuster; Forschungsansatz; soziale Beziehungen

Konferenz

33. Kongress "Die Natur der Gesellschaft", Kassel
Rezension
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Forschungsvorhaben

Organisationseinheiten

Zeitschriftenheft

Zugehörige Datensätze in KOPS

Zitieren

ISO 690RAUFER, Thilo, 2008. Handlungsträgerschaft und Identität in der postsozialen Gesellschaft. 33. Kongress "Die Natur der Gesellschaft". Kassel. In: KARL-SIEGBERT REHBERG ..., , ed.. Die Natur der Gesellschaft : Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Frankfurt am Main: Campus-Verl., 2008, pp. 3123-3134. ISBN 978-3-593-38440-5
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