Publikation: Atmosphären – Transmissionen – Interaktionen : Zu einer Theorie sozialer Affekte
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Zusammenfassung
In der Geschichte der Soziologie sind Gefühle, Emotionen und Affekte auf die verschiedenste Art und Weise konzipiert worden. Im sozialpsychologischen Paradigma entstammen Emotionen individuellen Triebwünschen und gewinnen in erster Linie in konflikthaften Auseinandersetzungen ihren sozialen Charakter (Sublimation, etc.). Dem gegenüber bringt die Soziologie der Emotionen die Denkfigur der Interaktion in Anschlag, die es möglich macht ganz neue unpersönliche Emotionen zu konzipieren, Emotionen, die aus zwischenmenschlichen Begegnungen erst hervorgehen. Seit den 1990er Jahren lässt sich nun die Entstehung der Affect Studies beobachten, die mit der Soziologie der Emotionen zwar den interaktionistischen Ansatz teilen, jedoch deren anthropologischen Reduktionismus überwinden wollen. Bei der Entstehung sozialer Emotionen und Affekte spielen nicht nur individuelle Triebwünsche und soziale Stimmungen eine Rolle, sondern auch affektive Atmosphären, die der jeweiligen Umwelt entstammen. Obwohl die vorliegende Arbeit die Ansicht teil, das eine Theorie sozialer Affekte die Rolle nicht-menschlicher Elemente zu berücksichtigen hat, hält sie den Atmosphärenbegriff für problematisch, weil er deterministische Tendenzen impliziert und die Spezifizität aller beteiligten Körper unberücksichtigt lässt. Aus diesem Grund wird der Begriff der affektiven Interaktionen vorgeschlagen, der keine undifferenzierte Hintergrundstimmung annehmen muss, sondern die genauen Affektverhältnisse zwischen den anwesenden Körpern beschreiben kann. Die Frage, die dabei im Vordergrund steht, lautet auf welche Art und Weise die jeweils anwesenden Körper miteinander interagieren (symbolisch, olfaktorisch, elektrisch, akustisch, etc.). Die Beantwortung dieses Frage verweist dann zugleich auf die Konstitution der beteiligten Körper und auf den jeweiligen Affekt, der aus der Interaktion von Körpern hervorgeht.
Zusammenfassung in einer weiteren Sprache
In the history of Sociology as a discipline, feelings, emotions and affects have been conceptualized in various ways. Within the paradigm of Social Psychology emotions are related to individual drives, gaining their social character only in situations of conflict (sublimation, etc.). In contrast, Sociology of Emotion introduces the concept of interaction, which makes it possible to conceive of entirely new and impersonal emotions, emotions that emanate from interhuman encounters. Affect Studies, emerging in the 1990s, shares the interactionist approach with Sociology of Emotions, but tries to overcome the anthropological reductionism of the latter. Thus, in the emergence of emotions and affects, what matters are not only individual drives and social moods, but also affective atmospheres that touch a variety of heterogeneous bodies in the respective environments. The present text shares the opinion that a theory of social affects has to account for non-human elements, but we deem the concept of atmospheres problematic, because it implies deterministic tendencies und disregards the specificity of each individual body. For this reason, we suggest the term affective interactions, which does not need to assume an undifferentiated background mood but rather describes the precise affect relations among all heterogeneous bodies. Thus, the decisive question concerns the relations among heterogeneous bodies, and how these bodies interact (symbolically, olfactory, electrically, acoustically, etc.). The answer to this question points at the same time to the constitution of heterogeneous bodies and the particular affects that emerge from their interactions. We deploy Jean-Marie Guyau’s theory of transmission in conjunction with Benedict Spinoza’s concept of the body as a distributive ensemble to elucidate affective interaction. The affective milieu, out of which an affect emerges, will be called affectif.
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ISO 690
SEYFERT, Robert, 2012. Atmosphären – Transmissionen – Interaktionen : Zu einer Theorie sozialer Affekte. In: Soziale Systeme. 2012, 17(1), pp. 73-96BibTex
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