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Effective Interactions and Phase Behavior of Colloidal Monolayers in the Presence of Light-Induced Substrate Potentials

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2003

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Brunner, Matthias

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Effektive Wechselwirkungen und Phasenverhalten eines zweidimensionalen Kolloidsystems in der Anwesenheit lichtinduzierter Substratpotentiale
Publikationstyp
Dissertation
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Zusammenfassung

In dieser Arbeit werden die statischen Eigenschaften und das Phasenverhaltens zweidimensionaler kolloidaler Suspensionen untersucht. Verglichen mit atomaren Systemen besitzen Kolloide zwei wichtige Eigenschaften, die sie als hervorragendes Modellsystem zur Untersuchung statistischer Phänomene auszeichnen. Einerseits sind sie groß genug, um mit optischen Methoden beobachtet zu werden, andererseits immer noch klein genug, um deutliche Brownsche Bewegung auszuführen. Daher kann das System hervorragend mit den Methoden der digitalen Videomikroskopie untersucht werden. Durch diese Methode können die Trajektorien der Partikel im Konfigurationsraum experimentell bestimmt werden. Dies ist der wesentliche Vorteil kolloidaler Systeme gegenüber den atomaren, in denen meist nur gemittelte Größen wie der Strukturfaktor gemessen werden können.
Aus den gemessenen Trajektorien einer kolloidalen Monolage auf einem homogenen Substrat ermitteln wir zuerst die Paarkorrelationsfunktion und daraus das effektive Paarpotential. Gegenüber früheren Experimenten sind wir in der Lage mittels der computergesteuerten optischen Pinzette Messungen bei unterschiedlicher Dichte durchzuführen und dabei die Verwendung derselben Partikel und derselben Salzkonzentration zu garantieren. Dadurch werden systematische Untersuchungen der Abhängigkeit des Paarpotentials von der Partikeldichte ermöglicht. Es wird ein Einfluß der Dichte auf die Form des effektiven Paarpotentials beobachtet werden. Diese Abhängigkeit des effektiven Paarpotentials ist ein direkter Nachweiß von Mehrteilchenkräften. Wir präsentieren eine Erklärung dieses Effekts, welche im wesentlichen auf die makroionischen Abschirmung zurückgeht.
Mehrteilchenwechselwirkungen existieren in einer Vielzahl physikalischer Systeme, wurden aber bis jetzt in kolloidalen Suspensionen nur wenig beachtet. Durch ein Experiment, in dem zwei Partikel in einer linienförmigen optischen Pinzette gehalten werden, können wir durch das kontrollierte Annähren eines dritten Teilchens zum ersten Mal das Dreiteilchenpotential zwischen drei geladenen kolloidalen Teilchen bestimmt werden. Die Stärke und Reichweite des gemessenen Dreiteilchenpotentials ist in derselben Größenordnung wie das Paarpotential. Die experimentellen Ergebnisse werden durch numerische Potentialberechnung gestützt.
Nach diesen Experimenten zur Untersuchung des Verhaltens kolloidaler Monolagen auf homogenen Substraten erweitern wir den experimentellen Aufbau, um auch die Auswirkungen eines räumlich inhomogenen Substratpotentials studieren zu können. Statt einer topologischen Struktur modellieren wir in dieser Arbeit das Substratpotential durch ein Interferenzgitter. Analog zu optischen Pinzetten wirkt auch in diesem Fall die Intensitätsverteilung des Lichts eine Kraft auf die Partikel aus. Das so gewonnene Lichtpotential ist deutlich flexibler als eine topologische Struktur, da sich die Potentialstärke direkt durch die Lichtintensität variieren läßt.
Zuerst wird ein periodisches eindimensionales Lichtpotential modelliert. Im Falle kommensurabler Partikeldichten kann der Effekt des lichtinduzierten Gefrieren und Schmelzens reproduziert werden. Durch systematische Messungen wird dann das Phasendiagramm dieses interessanten Schmelzprozesses ermittelt. Daraufhin wird die Periodizität des Lichtpotentials verdoppelt während die Partikeldichte konstant bleibt. Dieses System zeigt ein ähnliches Phasenverhalten, jedoch wird bei hohen Potentialstärken eine neue smektische Phase zwischen Flüssigkeit und Kristall beobachtet. Die Bedeutung der thermischen Fluktuationen für die Reichweite des Paarpotentials wird analysiert und eine qualitative Erklärung des lichtinduzierten Gefrieren und Schmelzens wird in Hinsicht auf die freie Energie des Systems gegeben.
Der nächste Schritt besteht daraus, das eindimensional periodische Substratpotential, welches in atomaren Systemen nur selten vorgefunden wird, durch das häufig anzutreffende hexagonale Potential zu ersetzen. Auch in diesem Fall beschränken wir unsere experimentellen Untersuchungen auf kommensurable Partikeldichten. Für große Potentialperioden beobachtet man, daß mehrere Partikel in einem Potentialtopf gefangen sind und auch zusammen gehalten werden. Es bilden sich daher kolloidale Moleküle. Für mittlere Potentialstärken und einer Dichte von drei Kolloiden pro Potentialtopf, wird ein geordneter kolloidaler molekularer Kristall beobachtet. Wird nun die Potentialstärke weiter erhöht, schmilzt der Kristall in eine Kringelstruktur ohne langreichweitige Orientierungsordnung. Das Wiederaufschmelzen der Kristallstruktur ist in zweidimensionalen Systemen kein Einzelfall, sondern ein generischer Effekt.

Zusammenfassung in einer weiteren Sprache

In this work the thermal equilibrium properties of a two-dimensional colloidal system are characterized. The colloidal particles in an aqueous suspension are confined inside a optically flat sample cell, where they form a monolayer structure on the bottom glass plate of the sample cell. Since the out-of-plane fluctuations of the particles are by several orders of magnitude smaller than their in-plane motion, the system may be described as two-dimensional.

In the first part of this work we characterized the static properties of a colloidal monolayer on a homogeneous and isotropic substrate. Using optical tweezers we were able to vary the particle density of the sample always using the same set of particles and guarantying identical conditions in the sample cell. The trajectories of the particles in configurational space were systematically recorded in equally timed steps for different densities. From an experiment of a colloidal monolayer on a homogeneous substrate, we calculated the pair correlation function and the pair potential. We observed a dependence of the form pair potential on the particle density. This is direct evidence for the presence of many-body effects. We present an explanation of this effect in terms of macro-ion screening and also a method to qualitatively include this effect in future numerical simulation.

To isolate the three-particle potential, we then conducted a high resolution experiment of confining three particles with the help of laser tweezers. From the particle configurations we extracted the three-body potential, which was found to be of the same strength and range as the pair potential. The results agree well with Poisson Boltzmann calculations. It is found that the three-body potential is caused for the most part by a redistribution of the micro-ions between the colloids, rather than by excluded volume effects or by micro-ion condensation.

After this analysis of the static properties of colloidal monolayers on homogeneous substrates, we applied a substrate potential created a periodic laser field. Equivalent to optical tweezers, the laser field exerts light forces on the particles, thus creating a highly flexible external potential, as the potential strength may be varied simply by changing the laser intensity. First we modeled a periodic one-dimensional potential. For particle densities commensurate with the substrate periodicity it is observed that by increasing the strength of the potential, a liquid monolayer changes into a crystalline state. Increasing the laser power even further does not lead to a better crystalline order, as one might expect, but to a complete loss of the crystalline order along the potential lines. Therefore at high laser strengths the system melts again. This effect is called light-induced freezing and melting. Having now the means to control the particle density of the sample by the scanned laser tweezers, we conduct systematic measurement as a function of the potential strength and particle density and thus determined the phase diagram of this interesting system. With this phase diagram we can now determine the parameter regions of density and potential strength, in which the re-melting scenario occurs.

Next we doubled the periodicity of the laser potential while keeping the particle density constant. This system exhibits similar properties but between the crystalline and the liquid phase a new smectic phase was observed and characterized. We present a detailed comparison of the structure factors of these two experiments with the theoretical predictions of Frey and also with some numeric simulations. The influence of positional fluctuations on the inter-particle interaction in a light-induced crystal is then discussed. Fluctuations are in fact responsible for melting and also stabilizing the crystal. A qualitative explanation of the intriguing re-melting phenomenon is presented.
In our effort to model 2D atomic systems as realistic as possible, our next step is to replace the one-dimensional potential, which is rarely found in nature, by the common 2D triangular lattice, which corresponds to crystallographic (111) surface. Here again we focus on commensurate densities. For high densities and large surface periodicity one observes that the potential wells of the triangular lattice are occupied by more than one particle and thus colloidal molecules are created. For the case of three particles per lattice well at medium potential strength, we observe ordered colloidal molecular crystals. As the laser intensity is further increased, this crystal starts to melt into donut-like structure, loosing its orientational order. This re-entrance of the disordered phase is partially due to the large importance of fluctuations in 2D.

Fachgebiet (DDC)
530 Physik

Schlagwörter

Colloids, phase behavior, effective interactions, light forces

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ISO 690BRUNNER, Matthias, 2003. Effective Interactions and Phase Behavior of Colloidal Monolayers in the Presence of Light-Induced Substrate Potentials [Dissertation]. Konstanz: University of Konstanz
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November 28, 2003
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