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Berufungsverfahren als Turniere : Berufungschancen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern

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Appointment Procedures as Tournaments : Gender-Specific Chances of Being Appointed as Professorships
Publikationstyp
Zeitschriftenartikel
Publikationsstatus
Published

Erschienen in

Zeitschrift für Soziologie. 2017, 46(4), S. 283-302. ISSN 0340-1804. eISSN 2366-0325. Verfügbar unter: doi: 10.1515/zfsoz-2017-1016

Zusammenfassung

Die Benachteiligung von Wissenschaftlerinnen in Berufungsverfahren wurde lange Zeit als eine wesentliche Ursache für die starke Unterrepräsentanz von Frauen auf Professuren angesehen. Aktuelle Studien zum deutschen Wissenschaftssystem finden das gegenteilige Ergebnis einer Bevorteilung von Frauen. Die Grundthese des vorliegenden Beitrages ist, dass dieses heterogene Bild einem zu oberflächlichen Blick geschuldet ist. Berufungsverfahren stellen eine Art Turnier mit verschiedenen Auswahlrunden dar, bei denen es neben den Qualifikationen der einzelnen Bewerber/innen auch immer darauf ankommt, wer mit wem um welche Stelle konkurriert. Im vorliegenden Beitrag wird erstmals die Spezifik der Verfahren durch die Anwendung eineslabor queue Modells berücksichtigt. Für eine mittelgroße deutsche Universität liegen prozessproduzierte Daten zu mehr als 230 Stellenbesetzungen für die Jahre 2001 bis 2013 vor. Neben Verfahrensdaten über fünf Stufen im Auswahlprozess (Bewerbung, Erstauswahl, Vorstellungsvortrag, Aufnahme in den Berufungsvorschlag, erster Listenplatz) können für eine Teilmenge an Berufungsverfahren Listenplatzdaten (Publikationsleistungen und Lebenslaufinformationen) analysiert werden. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass sich Wissenschaftlerinnen zu einem geringeren Anteil bewerben, als nach ihrer Qualifikation zu erwarten wäre. Über die ersten Stufen der Berufungsverfahren ist dann ein Anstieg des Frauenanteils gegenüber dem Bewerbungsfeld zu beobachten. Analysen mit Leistungsindikatoren deuten auf insgesamt faire Auswahlchancen für den ersten Listenplatz hin.

Zusammenfassung in einer weiteren Sprache

Fachgebiet (DDC)
300 Sozialwissenschaften, Soziologie

Schlagwörter

Auswahlchancen; Berufungsverfahren; Diskriminierung; Geschlechterungleichheiten; labor queue Modelle; wissenschaftliche Karriere

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Zitieren

ISO 690AUSPURG, Katrin, Thomas HINZ, Andreas SCHNECK, 2017. Berufungsverfahren als Turniere : Berufungschancen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. In: Zeitschrift für Soziologie. 2017, 46(4), S. 283-302. ISSN 0340-1804. eISSN 2366-0325. Verfügbar unter: doi: 10.1515/zfsoz-2017-1016
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