Publikation: Nachwirkungen in der Literatur
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Zusammenfassung
Nirgends kommt eindrucksvoller zum Bewusstsein, wie weitgehend das Bild H.s und seines OEuvres, das Verständnis und die Bewertung seines Denkens und seiner poetischen Leistung von Interessen und Moden bestimmter Gruppen und Zeitepochen abhängt, als beim Blick in die Geschichte seiner Wirkung. »Hölderlin «, das ist bei allen, die ihn rühmen, weiterschreiben, bemitleiden, studieren, benutzen, vereinnahmen, ablehnen, ein Konstrukt, bestenfalls ein Torso, meist eine Selbstprojektion, vielfach ein Zerrbild. Leider erkennt man auch, dass Gadamers Annahme, die Verstehens- und Wirkungsgeschichte bringe Wahrheit zum Vorschein, ein idealer Traum ist, weil z. B. zum 100. Todestag der angesehene H.-Forscher Wocke sagen konnte: »Die Forderung des Tages jedoch gestattet – bei aller Verehrung für H. – oft nur eine Sicht, nur eine Blickrichtung, erheischt eine Nachfolge, die (bisweilen in Entscheidendem von ihm sich entfernend) im Einklang stehen muß mit dem Gehorsam gegen die eigenste Stimme und mit dem Gebot der unmittelbaren Gegenwart.« (1943, 210 f.) Umgekehrt, da es offenbar ohnehin nicht um Wahrheit gehen kann, lässt sich die aisthetische Qualität und vor allem die kulturelle Bedeutung H.s daran ermessen, dass er all diese Bilder, von den offenkundigen Fehllesungen abgesehen, leidlich begründet ermöglicht und so nach Th. Mundt »als eine tiefsinnige Hieroglyphe der modernen Bildung dasteht« (StA 7.4, 262), die sich an ihm zu enträtseln sucht.
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ISO 690
GAIER, Ulrich, 2020. Nachwirkungen in der Literatur. In: KREUZER, Johann, ed.. Hölderlin-Handbuch : Leben - Werk - Wirkung. 2., revidierte und erweiterte Auflage. Berlin: J.B. Metzler Verlag, 2020, pp. 511-529. ISBN 978-3-476-04877-6. Available under: doi: 10.1007/978-3-476-04878-3_54BibTex
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