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Charakterisierung der Rust Transferred Proteins, einer Rostpilz-spezifischen Effektor-Familie

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Dissertation
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Zusammenfassung

Das von Haustorien des Rostpilzes Uromyces fabae sekretierte Rust Transferred Protein 1 (Uf-RTP1p) ist das erste pilzliche Protein, für welches eine Translokation aus der extra-haustoriellen Matrix in das Cytoplasma der Wirtszellen beschrieben wurde (Kemen et al. 2005). Ausgehend von der Uf-RTP1p-Sequenz und der Sequenzen zweier weiterer Homologe aus Uromyces-Arten konnten RTP1p-Homologe in zahlreichen Gattungen der Uredinales identifiziert werden. Im Rahmen dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass es sich bei den Rust Transferred Proteins um eine Familie von Effektorproteinen handelt, die für die Rostpilze spezifisch ist und dort ubiquitär vorkommt. Die RTPp-Familie gliedert sich in mehrere Untergruppen auf, wobei die meisten untersuchten Rostpilz-Arten RTPp-Vertreter aus verschiedenen Gruppen besitzen. Diese Diversifikation könnte eine Anpassung an unterschiedliche Wirtspflanzen oder pflanzliche Interaktionspartner darstellen.


Bei allen Mitgliedern der RTPp-Familie handelt es sich um kleine, sekretierte Proteine mit einem Molekulargewicht von 22 bis 27 kDa. Durch die Analyse der genomischen Struktur, der Aminosäure-Sequenzen sowie auch der Sekundärstruktur konnte gezeigt werden, dass die RTP1p-Homologe ähnlich wie andere Effektorproteine modular aufgebaut sind. Sie bestehen aus zwei Proteindomänen, die sich im Grad ihrer Konservierung und ihrer Struktur deutlich unterscheiden und die somit im Verlauf der biotrophen Interaktion vermutlich verschiedene Funktionen übernehmen.


Die kleinere N-terminale Domäne enthält keine Sekundärstruktur-Motive, sondern bildet eine strukturell ungeordnete Region. Die Aminosäuresequenz ist stark variabel und zeigt als einziges konserviertes Element ein Motiv zur posttranslationalen Prozessierung. Dieses ähnelt den Transfer-Motiven intrazellulärer Effektoren von Oomyceten und des Malaria-Erregers Plasmodium falciparum, und ist somit möglicherweise für die Translokation der Proteine ins pflanzliche Cytoplasma verantwortlich.


Die C-terminale Domäne der RTP1p-Homologe ist sowohl in ihrer Aminosäure-Sequenz wie auch in ihrer Sekundärstruktur stark konserviert und besteht aus einer Abfolge von sieben β-Strängen, die durch sechs Loops verbunden sind. Zwei der β-Stränge bilden eine bereits für Uf-RTP1p beschriebene β-Aggregationsdomäne. Es konnte gezeigt werden, dass dieser Bereich für die für das heterolog exprimierte Uf-RTP1p beobachtete Bildung amyloid-ähnlicher Filamente verantwortlich ist. Die Analyse konservierter Cystein-Reste deutet auf eine Stabilisierung der Struktur der C-terminalen Domäne durch Disulfidbrücken hin.


Die RTP1p-Homologe zeigen keine Sequenzhomologien zu anderen Proteinen, jedoch bestehen in der Abfolge der beschriebenen Sekundärstrukturmotive und in den dazwischenliegenden Loop-Sequenzen Ähnlichkeiten zur Struktur von Cystein-Protease-Inhibitoren der Chagasin-Familie. Durch die Untersuchung der proteolytischen Aktivität im Kulturüberstand von Pichia pastoris konnte gezeigt werden, dass diese tatsächlich durch Uf-RTP1p und Us-RTP1p gehemmt wird. Die RTP1p-Homologen bilden somit möglicherweise eine neue Familie von Protease-Inhibitoren mit Chagasin-ähnlicher Faltung. Da pflanzliche Proteasen in zahlreichen Prozessen der Pathogenabwehr, auch während der Infektion von Pflanzen durch Rostpilze, eine entscheidende Rolle spielen, könnten die Rust Transferred Proteins somit durch die Manipulation der pflanzlichen Resistenzreaktion über die Hemmung Abwehr-assoziierter Proteasen einen entscheidenden Faktor zur Aufrechterhaltung der biotrophen Interaktion darstellen.

Zusammenfassung in einer weiteren Sprache

Rust Transferred Protein 1 from the rust fungus Uromyces fabae (Uf-RTP1p) was the first fungal protein which was shown to be transferred from the extrahaustorial matrix to host cell cytoplasm after secretion from the haustorium (Kemen et al. 2005). Based on the sequences of Uf-RTP1and two other homologs from Uromyces species a large number of homologs could be identified in many genera of the Uredinales. In the course of this study it could be shown that the the Rust Transferred Proteins constitute a family of effector proteins specifically and ubiquitously occurring in the rust fungi. The RTPp family can be divided into several subgroups and most of the examined species contain homologs from different groups. This diversification could be seen as an adaptation to different host plants or interaction partners. All members of the RTPp family are small secreted proteins with a molecular weight of 22 to 27 kDa. The analysis of their genomic structure, amino acid sequence and secundary structure revealed a modular structure of the RTPps. They comprise two protein domains which differ in sequence conservation and secondary structure and are therefore likely to adopt different functions during the biotrophic interaction. The smaller N-terminal domain does not contain any secondary structure motifs but constitutes a structurally disordered region. The amino acid sequence is highly variable and contains only one conserved motif for posttranslational processing. This processing site resembles transfer motifs of intracellular effector proteins from oomycetes and the malaria pathogen Plasmodium falciparum and could therefore be necessary for translocation of RTPps to the plant cell cytoplasm. The amino acid sequence of the C-terminal domain as well as its secondary structure are highly conserved. The C-terminal domain comprises a sequence of seven β-strands connected by six loops. Two of the β-strands form a β-aggregation domain previously described for Uf-RTP1p. This domain could be shown to mediate the formation of amyloid-like filaments after heterologous expression of the protein. Analysis of conserved cysteine residues demonstrated that the C-terminal domain is stabilized by disulfide bonds. The RTPps do not show similarities to sequences in public databases but the arrangement of secondary structure motifs and loops resembles the structure of chagasin-like cysteine protease inhibitors. It could be shown that Uf-RTP1p and Us-RTP1p are able to inhibit the proteolytic activity in the culture supernatants of Pichia pastoris. Therefore the RTPps could represent a new family of protease inhibitors with a chagasin-like fold. As plant proteases play important roles in pathogen defense reactions, Rust Transferred Proteins could contribute to the maintenance of the biotrophic interaction by inhibiting these enzymes.

Fachgebiet (DDC)
570 Biowissenschaften, Biologie

Schlagwörter

Rust Transferred Protein

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ISO 690PRETSCH, Klara, 2012. Charakterisierung der Rust Transferred Proteins, einer Rostpilz-spezifischen Effektor-Familie [Dissertation]. Konstanz: University of Konstanz
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January 20, 2012
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