Publikation: Therapierelevante kognitive Leistungsfähigkeit bei Patienten mit Typ-2-Diabetes
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Zusammenfassung
Diabetes mellitus Typ 2 erfordert vom Patienten seine aktive und eigenverantwortliche Mitarbeit in der Selbstbehandlung, um langfristige Folgeerkrankungen zu vermeiden. Eine grundlegende Voraussetzung für die Therapie des Diabetes mellitus stellt deshalb die Patientenschulung dar, die dem Patienten Fähigkeiten und Fertigkeiten für die ei-genverantwortliche Selbstbehandlung vermitteln soll. Typ-2-Diabetespatienten gehören jedoch zur Risikogruppe für kognitive Abbauprozesse. Zum einen, weil gerade bei die-ser Erkrankung vorwiegend ältere Menschen betroffen sind, und das Alter an sich ein Risiko für kognitiven Abbau darstellt. Zum anderen, weil Typ-2-Diabetes per se ein zusätzlicher unabhängiger Risikofaktor für diese Abbauprozesse darstellt. Mit dem er-höhten Risiko von Typ-2-Diabetespatienten für kognitive Dysfunktionen ist auch die Wahrscheinlichkeit dafür, dass diese Patienten Probleme beim Verständnis und in der Umsetzung ihrer Therapie haben, erhöht.
Das Ziel der vorliegenden Studie war es deshalb, ein Screeninginstrument zur Erfassung der für die Therapie relevanten kognitiven Leistungsfunktionen zu entwickeln, dieses zu validieren und es zur Vorhersage des Selbstbehandlungsverhaltens einzusetzen. Daneben wurden potentielle Zusammenhänge mit ausgewählten psychosozialen und diabetesspezifischen Variablen untersucht.
Zunächst wurde in einer Voruntersuchung ein neues Screeninginstrument zur Erfassung der kognitiven Leistungsfähigkeit entwickelt und erprobt. In der Hauptuntersuchung wurden insgesamt 84 Typ-2-Diabetespatienten im Alter von 60 Jahren oder älter unter-sucht. Zur Erfassung der kognitiven Leistung wurden Untertests des HAWIE-R, der DemTect und das neu entwickelte Instrument eingesetzt. Das Selbstbehandlungsverhal-ten wurde mit einem Fragebogen erfasst.
Die Ergebnisse zeigten, dass der DiabSkills einer ersten Überprüfung der Gütekriterien standhalten konnte. Die Reliabilität des Gesamttests war mir r = .937 und α = .866 äu-ßerst zufriedenstellend. Die hochsignifikanten Korrelationen des DiabSkills mit dem HAWIE-R (r = .684, p = .000) und DemTect (r = .545, p = .000) sprachen für eine gute interne Validität des Gesamttests. Die Prädiktion des Selbstbehandlungsverhaltens und des HbA1c-Wertes mit den kognitiven Leistungstests war in keiner der Regressionsana-lysen signifikant. Mit zunehmendem Alter nahm die kognitive Leistung ab. Hohe Bil-dung hingegen ging mit hoher kognitiver Leistungsfähigkeit einher.
Die Ergebnisse ermutigen somit die weitere Erprobung des DiabSkills sowie die weitere Untersuchung des Zusammenhangs der kognitiven Leistungsfähigkeit mit dem Selbst-behandlungsverhalten, unter Berücksichtigung einiger methodischer Aspekte.
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ISO 690
RITTMEIER, Hannah, 2003. Therapierelevante kognitive Leistungsfähigkeit bei Patienten mit Typ-2-Diabetes [Master thesis]BibTex
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