Publikation: Stabilisierung vor Konfrontation in der Traumatherapie : Grundregel oder Mythos?
Dateien
Datum
Autor:innen
Herausgeber:innen
ISSN der Zeitschrift
Electronic ISSN
ISBN
Bibliografische Daten
Verlag
Schriftenreihe
Auflagebezeichnung
DOI (zitierfähiger Link)
Internationale Patentnummer
Angaben zur Forschungsförderung
Projekt
Open Access-Veröffentlichung
Sammlungen
Core Facility der Universität Konstanz
Titel in einer weiteren Sprache
Publikationstyp
Publikationsstatus
Erschienen in
Zusammenfassung
In der Psychotherapie der posttraumatischen Belastungsstörungen werden die Phasen der Stabilisierung und der Konfrontation unterschieden. In der Stabilisierungsphase soll der Patient Strategien zur Regulation von Affekten und zur Kontrolle der Symptomatik erwerben, bevor in der Konfrontation die Erinnerung an die traumatische Erfahrung aufgearbeitet wird. Im deutschen Sprachraum wird von Fachgesellschaften und in Lehrbüchern postuliert, dass vor einer Konfrontation mit der traumatischen Erinnerung unbedingt eine Stabilisierung zu erfolgen habe. Die Evidenz aus den vorliegenden randomisierten kontrollierten Therapiestudien zeigt dagegen, dass die sogenannten traumafokussierten Therapieverfahren (Varianten der kognitiven Verhaltenstherapie, der Expositionstherapie und EMDR) am erfolgreichsten sind. Diese werden auch von den internationalen Fachgesellschaften empfohlen oder vorgeschrieben. Die traumafokussierten Verfahren beinhalten alle eine unmittelbare Konfrontation und es ist keine oder nur eine rudimentäre Stabilisierung vorgesehen. Expositionstherapien führen nicht häufiger zu Verschlechterungen, werden nicht häufiger verweigert und nicht häufiger abgebrochen. Es gibt also keinen Beleg dafür, dass Expositionsverfahren gefährlicher sind als stabilisierende Verfahren oder von den Patienten schlechter akzeptiert und toleriert werden. Die Datenlage spricht auch nicht für die Notwendigkeit einer Stabilisierungsphase für komplex traumatisierte Patienten, wie erwachsene Patienten nach sexuellem Missbrauch in der Kindheit. Entgegen der häufig vertretenen Lehrmeinung ist eine Stabilisierungsphase in der Traumatherapie nicht notwendig und negative Effekte der Stabilisierung können nicht ausgeschlossen werden.
Zusammenfassung in einer weiteren Sprache
Fachgebiet (DDC)
Schlagwörter
Konferenz
Rezension
Zitieren
ISO 690
NEUNER, Frank, 2008. Stabilisierung vor Konfrontation in der Traumatherapie : Grundregel oder Mythos?. In: Verhaltenstherapie. Karger. 2008, 18(2), pp. 109-118. ISSN 1016-6262. eISSN 1423-0402. Available under: doi: 10.1159/000134006BibTex
@article{Neuner2008Stabi-58824, year={2008}, doi={10.1159/000134006}, title={Stabilisierung vor Konfrontation in der Traumatherapie : Grundregel oder Mythos?}, number={2}, volume={18}, issn={1016-6262}, journal={Verhaltenstherapie}, pages={109--118}, author={Neuner, Frank} }
RDF
<rdf:RDF xmlns:dcterms="http://purl.org/dc/terms/" xmlns:dc="http://purl.org/dc/elements/1.1/" xmlns:rdf="http://www.w3.org/1999/02/22-rdf-syntax-ns#" xmlns:bibo="http://purl.org/ontology/bibo/" xmlns:dspace="http://digital-repositories.org/ontologies/dspace/0.1.0#" xmlns:foaf="http://xmlns.com/foaf/0.1/" xmlns:void="http://rdfs.org/ns/void#" xmlns:xsd="http://www.w3.org/2001/XMLSchema#" > <rdf:Description rdf:about="https://kops.uni-konstanz.de/server/rdf/resource/123456789/58824"> <dc:creator>Neuner, Frank</dc:creator> <dcterms:available rdf:datatype="http://www.w3.org/2001/XMLSchema#dateTime">2022-10-14T11:23:12Z</dcterms:available> <dc:language>deu</dc:language> <dcterms:title>Stabilisierung vor Konfrontation in der Traumatherapie : Grundregel oder Mythos?</dcterms:title> <dc:contributor>Neuner, Frank</dc:contributor> <dspace:isPartOfCollection rdf:resource="https://kops.uni-konstanz.de/server/rdf/resource/123456789/43"/> <foaf:homepage rdf:resource="http://localhost:8080/"/> <void:sparqlEndpoint rdf:resource="http://localhost/fuseki/dspace/sparql"/> <dcterms:issued>2008</dcterms:issued> <dc:date rdf:datatype="http://www.w3.org/2001/XMLSchema#dateTime">2022-10-14T11:23:12Z</dc:date> <bibo:uri rdf:resource="https://kops.uni-konstanz.de/handle/123456789/58824"/> <dcterms:isPartOf rdf:resource="https://kops.uni-konstanz.de/server/rdf/resource/123456789/43"/> <dcterms:abstract xml:lang="deu">In der Psychotherapie der posttraumatischen Belastungsstörungen werden die Phasen der Stabilisierung und der Konfrontation unterschieden. In der Stabilisierungsphase soll der Patient Strategien zur Regulation von Affekten und zur Kontrolle der Symptomatik erwerben, bevor in der Konfrontation die Erinnerung an die traumatische Erfahrung aufgearbeitet wird. Im deutschen Sprachraum wird von Fachgesellschaften und in Lehrbüchern postuliert, dass vor einer Konfrontation mit der traumatischen Erinnerung unbedingt eine Stabilisierung zu erfolgen habe. Die Evidenz aus den vorliegenden randomisierten kontrollierten Therapiestudien zeigt dagegen, dass die sogenannten traumafokussierten Therapieverfahren (Varianten der kognitiven Verhaltenstherapie, der Expositionstherapie und EMDR) am erfolgreichsten sind. Diese werden auch von den internationalen Fachgesellschaften empfohlen oder vorgeschrieben. Die traumafokussierten Verfahren beinhalten alle eine unmittelbare Konfrontation und es ist keine oder nur eine rudimentäre Stabilisierung vorgesehen. Expositionstherapien führen nicht häufiger zu Verschlechterungen, werden nicht häufiger verweigert und nicht häufiger abgebrochen. Es gibt also keinen Beleg dafür, dass Expositionsverfahren gefährlicher sind als stabilisierende Verfahren oder von den Patienten schlechter akzeptiert und toleriert werden. Die Datenlage spricht auch nicht für die Notwendigkeit einer Stabilisierungsphase für komplex traumatisierte Patienten, wie erwachsene Patienten nach sexuellem Missbrauch in der Kindheit. Entgegen der häufig vertretenen Lehrmeinung ist eine Stabilisierungsphase in der Traumatherapie nicht notwendig und negative Effekte der Stabilisierung können nicht ausgeschlossen werden.</dcterms:abstract> </rdf:Description> </rdf:RDF>