Publikation: Trauma, post-traumatic stress disorder and psychiatric comorbidity in forensic patients
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Zusammenfassung
Violence and crime are often associated with traumatic experiences. The relationship between criminal behavior and traumatic stressors has been investigated from different perspectives. PTSD (post-traumatic stress disorder), a set of symptoms following exposure to trauma is not only a common consequence of repeated exposure to violence but may also lead to criminal behavior. Hyperarousal, the readiness for attack, anger outbursts, flashbacks triggered by conditions similar to those existing at the time of trauma, all may pose a risk factor for uncontrolled and fierce action. Moreover, criminal offenses can be connected to the specific trauma which the individual has experienced earlier. Hence, it seems conceivable to investigate trauma spectrum disorders in individuals, who have committed a crime and are assigned to psychiatric treatment, that is, in forensic patients.
The present study was performed to examine trauma and related disorders in forensic patients comparing two rather different cultural settings.
The prevalence of PTSD in relation to characteristics of traumatic experiences and comorbid symptoms of anxiety and depression were investigated in sixteen German and fifteen Sudanese forensic patients with the use of Structured Clinical Interview for DSM-IV: P-module (SCID-P) and Posttraumatic Stress Diagnostic Scale (PDS) for PTSD and trauma prevalence; Hopkins Symptoms Checklist-25 (HSCL-25) and Beck Depression Inventory (BDI) for prevalence of comorbid symptoms. In addition, positive and negative lifetime experiences across four developmental periods were assessed retrospectively with the Traumatic Antecedents Questionnaire (TAQ).
Subjects reported an average of five traumatic experiences with the first one occurring during childhood. Accordingly, PTSD-diagnoses were frequent in the total sample (38.7% current, 54.8% lifetime PTSD) and more likely in patients with a greater number of reported traumatic experiences. Moreover, neglect in early childhood and emotional abuse during latency were
significantly associated with current PTSD diagnosis. The rate of co-morbid anxiety symptoms (60%) and depression (64%) was substantial. Differences in psychiatric profiles between the two cultures could not be detected.
It is concluded that forensic patients are highly exposed to multiple traumatic events, often already during childhood and are thus at high risk of developing trauma spectrum disorders. Results suggest that clinical evaluation of forensic patients should include evaluation of PTSD in addition to anxiety and depression, and that intervention stratigies should address these coexisting symptoms.
Zusammenfassung in einer weiteren Sprache
Traumatische Erlebnisse können verheerende Wirkungen auf die betroffenen Opfer haben. Beispielsweise stehen Gewalttaten und Kriminalität, die ein Traumaopfer zu einem späteren Zeitpunkt verübt, häufig in Verbindung mit der eigenen vorangehenden Traumatisierung. In diesem Kontext wird die vermittelnde Rolle von PTSD (Post-traumatische Belastungsstörung) diskutiert. PTSD impliziert eine Reihe Symptome, welche nach einer Traumatisierung entstehen können. PTSD soll jedoch nicht nur als eine übliche Folge wiederholt erlebter Gewalt betrachtet werden, denn sie kann wiederum zu kriminellem Verhalten führen, da ihre inhärenten Symptome wie z.B. Erregung, Angriffsbereitschaft, Wutausbrüche und Flashbacks einen Risikofaktor für die Entstehung einer unkontrollierten und heftigen Handlung darstellen können. Flashbacks können durch Zustände ausgelöst werden, welche eine gewisse Ähnlichkeit mit jenen Zuständen haben, die zum Zeitpunkt des Traumas vorlagen. Darüber hinaus können manche kriminelle Delikte eine Verbindung zu einem spezifischen Trauma haben, welches der Delinquent zu einem frühren Zeitpunkt erlitten hat. Über die komorbide Psychopathologie bei forensischen Patienten ist jedoch bis jetzt nur wenig bekannt.
In der vorliegenden Studie haben wir die eben geschilderten Fakten zum Anlass genommen, das Spektrum Trauma bedingter Störungen bei forensischen Patienten aus zwei ziemlich unterschiedlichen Kulturkreisen zu untersuchen, die nach kriminellen Taten einer psychiatrischen Behandlung zugewiesen waren. Dabei wurden Traumata und Trauma bezogene Störengen in beiden Patientengruppen ermittelt und miteinander verglichen.
Die Prävalenz von PTSD im Hinblick auf die charakteristischen Merkmale traumatischer Erlebnisse sowie auf die komorbiden Symptome von Angst und Depression wurde in sechzehn deutschen und fünfzehn sudanesischen Patienten in forensischen Abteilungen zwei psychiatrischer Zentren untersucht, wobei folgende Instrumente verwendet wurden: Structured Clinical Interview für DSM-IV: P-Modul (SCID) und Posttraumatic Diagnostic Scale (PDS) für PTSD und Traumaprävalenz; Hopkins Symptom Checklist-25 (HSCL-25) und Beck Depression Inventory (BDI) für die Prävalenz komorbider Symptome. Zusätzlich wurden positive und negative Lebenserfahrungen querdurch vier Entwicklungsphasen des
Lebens mit Hilfe des Traumatic Antecedents Questionnaire (TAQ) retrospektiv beurteilt. Alle
Patienten gaben ausnahmslos an, mindestens ein traumatisches Erlebnis im Laufe ihres Lebens gehabt zu haben. Dieses war schwerwiegend genug, um eventuell ein PTSD hervorrufen zu können. Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen diejenigen aus frühren Berichten, die höhere Quoten von PTSD bei forensischen Patienten im Vergleich zu der Allgemeinbevölkerung oder zu Gefängnisinsassen aufwiesen. Im Durchschnitt gaben unsere Patienten fünf traumatische Erlebnisse an, wobei das erste bereits in der Kindheit lag. Dementsprechend waren die PTSD- Diagnosen in der gesamten Stichprobe häufig (39% aktuelle PTSD und 55% Lebenszeit-PTSD). Ferner, waren PTSD-Diagnosen eher zu stellen, je größer die angegebene Zahl traumatischer Erlebnisse war. Darüber hinaus waren Vernachlässigung in der frühen Kindheit (Alter von 0 bis 6 Jahren) und emotionale Misshandlung in der darauffolgenden Entwicklungsphase (Alter zwischen 7 und 12 Jahren) mit der Diagnose einer aktuellen PTSD signifikant verbunden. Das Verhältnis von komorbiden Angstsymptomen (60%) und Depression (64%) war wesentlich. Unterschiede hinsichtlich der psychiatrischen Profile konnten in beiden Kulturkreisen nicht ermittelt werden.
Abschließend sei daraufhingewiesen, dass die Ergebnisse dieser Studie zum Teil auf retrospektive Selbstberichte der Patienten, insbesondere hinsichtlich ihrer Kindheitserlebnisse, basieren. Die Validität retrospektiver Selbstberichte wird kontrovers in der einschlägigen Literatur diskutiert. Deshalb ist es nicht ohne Weiteres möglich, verbindliche Rückschlüsse mit letzter Sicherheit daraus ziehen zu können. Ferner sei erwähnt, dass die Zahl der Patienten in unseren Stichproben relativ klein war. Dadurch waren die Untergruppen bei der Klassifizierung nach Vorhandensein bzw. Nichtvorhandensein von PTSD zu klein, um Rückschlüsse vorbehaltlos ziehen zu können. Dennoch belegen die Ergebnisse der Studie, dass forensischen Patienten im Laufe ihres Lebens multiple traumatische Erlebnisse in hohem Ausmaß ausgesetzt waren. Da sie häufige Traumatisierungen bereits während ihrer Kindheit aufweisen, sind sie besonders hoch gefährdet, ein Spektrum Trauma bedingter Störungen zu entwickeln. Als Konsequenz dieser Studie sollte bei einer klinischen Beurteilung von forensischen Patienten eine Auswertung von PTSD zusätzlich zu Angst und Depression einbezogen werden. Darüber hinaus sollten etwaige Interventionsstrategien diese koexistierenden Symptome ansprechen.
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ISO 690
GARIEBALLA, Samia Sirag, 2004. Trauma, post-traumatic stress disorder and psychiatric comorbidity in forensic patients [Dissertation]. Konstanz: University of KonstanzBibTex
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