Zwischen Geschichte und Gedächtnis : zur Historisierung des Nationalsozialismus
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Zusammenfassung
1987 führten der deutsche Zeitgeschichtler Martin Broszat und der israelische Historiker Saul Friedländer einen Briefwechsel, in dem sie über ihre methodischen und inhaltlichen Differenzen bezüglich der NS-Forschung debattierten und die Frage der unterschiedlichen Perspektiven und Erinnerungsformen an den NS und den Holocaust thematisierten. Martin Broszat plädierte für ein historisches Gesamtbild des NS, das nicht von den Verbrechen der Diktatur dominiert wird, sondern eine 'Nahsicht' der Ereignisse liefert. Friedländer warnte vor den möglichen Folgen der Broszat schen Thesen.Ihre Differenzen werden in der Arbeit dargelegt und in ihren jeweiligen Kontext gestellt. Die beiden Historiker führen ihre Kontroverse auf dem Hintergrund eines von ihnen so genannten deutsch-jüdischen Gesprächs. Dieses Gespräch und die Zuordnungen, welche die Kontrahenten dabei vornehmen, werden interpretiert. Die von Broszat behauptete und von Friedländer bestrittene Gegenüberstellung von mythischer Erinnerung der Opfer einerseits und wissenschaftlicher Beschäftigung andererseits spielt dabei eine wichtige Rolle. Das Verhältnis von mythischer Erinnerung und Wissenschaft ist ein ähnliches wie jenes von Gedächtnis und Geschichte in der Theorie von Maurice Halbwachs über das Kollektive Gedächtnis. Seine Thesen sowie deren Weiterentwicklungen durch Aleida und Jan Assmann werden referiert und schliesslich wird versucht, das Verhältnis zwischen Zeitzeugenschaft, Zugehörigkeit zu einem kollektiven Gedächtnis und wissenschaftlicher Geschichtsschreibung im Briefwechsel zwischen Broszat und Friedländer zu bestimmen. Dabei zeigt sich, dass Broszat die partikulare Sicht der Deutschen mit universalen wissenschaftlichen Methoden in den Mittelpunkt stellt, Friedländer hingegen den Holocaust als universales Problem sieht, das allerdings aus unterschiedlichen partikularen Blickwinkeln gesehen werden kann.
Zusammenfassung in einer weiteren Sprache
1987 the german historian Martin Broszat and the israeli historian Saul Friedländer exchanged and published letters about the 'Historization of National Socialism'. In their controversy they argued about methodical aspects of the history of National Socialism and about different perspectives on it. Broszat pleaded of a historical picture of the 'Third Reich' wich does not demonize the Nazis and is not dominated by the crimes of the regime. He asked for a closer and preciser view. Saul Friedländer warned against the possible effects of this kind of historization. This papier analyses nad contextualizes the differences between the two historians, which they themselves to a certain extent see as differences between a german and a jewish perspective. The relation between 'mythical memory' (which Broszat attributes to jewish survivors) and historical science is the same as the relation between Memory and History in Maurice Halbwach's theory of the Collective Memory. The paper discusses this theory and its further developements and tries to define the relation between personal expierence of the Shoah, Collective Memory, and scientific history as it becomes visible in the correspondence at issue.
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ISO 690
BERLOWITZ, Shelley, 2002. Zwischen Geschichte und Gedächtnis : zur Historisierung des Nationalsozialismus [Master thesis]BibTex
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