Publikation: Städte als Vorreiter der Dezentralisierung : City Branding russländischer Großstädte der Peripherie
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Russländische Millionenstädte eignen sich seit den 1990er Jahren zunehmend City Branding Strategien an, um ihre Sichtbarkeit national und international zu erhöhen. Diese Strategien sollen die Attraktivität der Städte für Investoren, Touristen und Zuzügler, aber auch für die eigene Bevölkerung steigern. Gleichzeitig stellen sie ein Instrument der Machtverhandlungen zwischen dem Moskauer Kreml und den Regionen Russlands dar. Die vorliegende Dissertation untersucht den Zusammenhang zwischen dem City Branding peripherer russländischer Zentren und Dezentralisierungsdynamiken innerhalb der Russländischen Föderation. Im Fokus stehen die City Branding Strategien zweier russländischer regionaler Hauptstädte, Kazan und Ekaterinburg, welche in unterschiedliche Kulturtraditionen eingebettet sind. Der untersuchte Zeitraum umfasst die Jahre 1990 bis 2015 und teilt sich in zwei Perioden: politische Machtkämpfe der ersten zehn Jahre nach dem Ende der Sowjetunion und der Aufbau der „Machtvertikale“ durch Putin seit dem Jahr 2000. Die Arbeit eröffnet eine Perspektive auf die facettenreichen Selbstentwürfe beider Städte und konzeptualisiert das City Branding als eine Strategie, die auf die Konstruktion eines bestimmten Imagespektrums einer Stadt abzielt. City Branding ist durch ökonomischen Druck in Form von globaler Städtekonkurrenz um Kapital und das politische Spannungsverhältnis zwischen lokalen, regionalen und zentralstaatlichen Akteuren bedingt. Gleichzeitig setzt City Branding bereits zirkulierende Bilder, Symbole, Topoi, Deutungs-muster und Verhaltensweisen prägnant in Szene und stellt somit ein Mittel lokaler Identitätskonstruktion dar. Im Spannungsfeld zwischen Zentrum und Peripherie fordern die Selbstentwürfe beider Städte die zentralisierte Raumauffassung Russlands heraus und entwerfen stattdessen ein polyzentrisches Narrativ. City Branding ist eine Strategie regionaler und lokaler Eliten, um der Asymmetrie der territorialen Entwicklung in Russland entgegenzuwirken. Dafür bemühen sich diese Eliten um nationale und internationale Großveranstaltungen wie Universiade, Fußballweltmeisterschaft, Stadtjubiläen und politische und ökonomische Gipfeltreffen, da diese mit großen Investitionen, u. a. aus dem föderalen Zentrum einhergehen. Die Analyse zeigt, dass lokale und regionale politische und ökonomische Akteure in Kazan und Ekaterinburg die medienwirksame Inszenierung von Ökonomie, Geschichte und Religion in den Städten dafür nutzen, ihre eigene politische Relevanz und Eigenständigkeit im zentralisierten Staatssystem der Russländischen Föderation aufrechtzuerhalten und, wo möglich, auszubauen. Die Arbeit identifiziert jene Akteure, die das City Branding in der jeweiligen Stadt (re-)produzieren. Während in Ekaterinburg vor allem lokale politische, ökonomische und gesellschaftliche Eliten ein postindustrielles Image der Stadt erschaffen und die Unabhängigkeit Ekaterinburgs von der umliegenden Region betonen, übernimmt in Kazan die regionale politische Elite der Republik Tatarstan die Federführung und konstruiert ein Image der Stadt als Raum für neue soziale und ökonomische Konzepte. Die Untersuchung basiert auf Analyse von visuellem Material sowie Diskursen und Narrativen aus lokalen, regionalen und überregionalen Zeitungen und Zeitschriften, politischen Veröffentlichungen, normativen Texten und auf der Auswertung von Experten-Interviews. Die interdisziplinär konzipierte Arbeit kombiniert Methoden der Sozial- und Kulturwissenschaften und folgt dem interpretativ-analytischen Paradigma qualitativer Forschung.
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ABAKUMOVSKI, Victoria, 2023. Städte als Vorreiter der Dezentralisierung : City Branding russländischer Großstädte der Peripherie [Dissertation]. Konstanz: University of KonstanzBibTex
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