Publikation: Hyperkooperativität und Wir-Intentionalität : Ein interaktionssoziologischer Blick auf Tomasellos Forschungen
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Zusammenfassung
Michael Tomasellos Arbeiten haben in den letzten Jahren dazu beigetragen, an einen in der Soziologie seit ihren Anfängen diskutierten und nach wie vor rätselhaften Tatbestand zu erinnern und ihn aus Sicht der evolutionären Psychologie mit neuer Evidenz zu versehen. Der rätselhafte Tatbestand besteht darin, dass Menschen in der Lage sind, zu einem handelnden ,Wir‘ zu verschmelzen, das über die Individuen hinausgeht, aus denen es besteht. Beispiele hierfür im sozialen Leben sind zahlreich: man denke an Rituale wie das gemeinschaftliche Gebet oder den gemeinsamen Gesang, an das kollektive Marschieren beim Militär, das gemeinsame Musizieren, etwa in einer Jam Session, oder an den Tangotanz zu zweit: in all diesen Aktivitäten verschmelzen Individuen zu einem Wir, dessen Handlungen nicht auf Handlungen der beteiligten Individuen zu reduzieren ist. Stattdessen verteilen sich erstens Handlungen und Intentionen auf die beteiligten Individuen, und erst durch ihr Zusammentreten resultieren erfolgreiche ,Wir-Handlungen‘. Zweitens werden ,Wir-Handlungen‘ während des Tuns durch die fortlaufende, wechselseitig responsive Moment-zu-Moment-Koordination, Abstimmung und Adjustierung individueller Beiträge erzeugt: sie entstehen erst durch ein emergentes Zusammenspiel der Aktionen der beteiligten Individuen. Dieser zweite Punkt ist wesentlich zum Verständnis von Wir-Handlungen, wird bei Tomasello jedoch weitgehend übersehen.
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ISO 690
MEYER, Christian, 2016. Hyperkooperativität und Wir-Intentionalität : Ein interaktionssoziologischer Blick auf Tomasellos Forschungen. In: Zeitschrift für Theoretische Soziologie. Beltz Juventa. 2016(Sonderband 3), S. 263-296. ISSN 2195-0695. Verfügbar unter: doi: 10.17879/zts-2016-4913BibTex
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