Bewegung zur Prophylaxe von Schlaganfällen
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Hintergrund: Schlaganfälle sind in Industrienationen die dritthäufigste Todesursache (> 10 % aller Todesfälle jenseits des 65. Lebensjahres). Hauptursache ist Arteriosklerose. Regelmäßige körperliche Aktivität reduziert den arteriellen Blutdruck und das Körpergewicht, verbessert den Glucose- und Lipidstoffwechsel und wirkt somit der
Entwicklung arteriosklerotisch bedingter kardiovaskulärer Komplikationen, insbesondere Herzinfarkten, entgegen. Die vorliegende Übersicht geht der Frage nach, ob Bewegung auch einen präventiven Effekt auf die Entwicklung von Hirninfarkten und -blutungen hat.
Methoden: Grundlage der Analyse sind 33 prospektive Kohorten- und 10 Fallkontrollstudien, in denen der Einfluss körperlicher Aktivität auf das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden oder daran zu sterben, untersucht wurde.
Ergebnisse: Die Metaanalyse weist für alle Schlaganfallmodalitäten
(Infarkte, Blutungen, nicht differenziert) eine
Risikoreduktion durch körperliche Bewegung nach. Das
relative Risiko (RR) eines Hirninfarktes oder dadurch
bedingten Todes beträgt 0,75, für Hirnblutungen 0,67 und für undifferenzierte Schlaganfälle 0,71. Die Risikoreduktion ist jedoch nur für Männer statistisch signifikant. Die Fallkontrollstudien weisen für Männer und Frauen zusammen ein RR = 0,32 auf.
Schlussfolgerungen: Regelmäßige körperliche Aktivität hat bei Männern in multivariaten Analysen unter Berücksichtigung weiterer vaskulärer Risikofaktoren eine eigenständige präventive Potenz für zerebrovaskuläre Ereignisse. Bei Frauen wird ein signifikanter Effekt nicht erreicht.
Zusammenfassung in einer weiteren Sprache
Background: Stroke is the third most common cause of death in industrialized countries, accounting for more than 10% of deaths over age 65. Most strokes are due to arteriosclerosis. Regular physical activity lowers arterial blood pressure and body weight and improves glucose and lipid metabolism, thereby slowing the development of arteriosclerosis and its cardiovascular complications, particularly myocardial infarction.
This review focuses on the question whether physical
activity might also have a preventive effect on cerebral infarction and hemorrhage.
Methods: This analysis is based on 33 prospective
cohort studies and 10 case-control studies that
addressed the potential effect of physical activity on stroke-related morbidity and mortality.
Results: Our meta-analysis shows that physical activity reduces the risk of all types of stroke (infarction, hemorrhage, and stroke of unspecified type). The relative risk (RR) of fatal or non-fatal cerebral infarction is 0.75, while the corresponding figures for cerebral hem orrhage and stroke of unspecified type are 0.67 and 0.71, respec tively. The reduction of risk is only
statistically significant for men. The case-control
studies show an RR of 0.32 for men and women
combined.
Conclusions: When a multivariate analysis is performed that takes other vascular risk factors into account, physical activity is found to have an independent protective effect against cerebrovascular events. The effect is statistically significant only for men, not for women.
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ISO 690
REIMERS, Carl-Detlev, Guido KNAPP, Anne REIMERS, 2009. Bewegung zur Prophylaxe von Schlaganfällen. In: Deutsches Ärzteblatt. 2009, 106(44), pp. 715-721. Available under: doi: 10.3238/arztbl.2009.0715BibTex
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