Elektronische Datenbank bedrohter slavischer Varietäten in nichtslavophonen Ländern Europas
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Zusammenfassung
Im Projekt EuroSlav 2010 soll eine elektronische Datenbank für vom Aussterben bedrohte slavische Sprachvarietäten in nichtslavophonen europäischen Ländern geschaffen werden. Im einzelnen geht es um fünf slavische Varietäten in Italien (Moliseslavisch : Acquaviva Collecroce, Montemitro und San Felice del Molise), Österreich (Burgenlandkroatisch), Deutschland (Obersorbische Umgangssprache) und in Griechenland (Liti und Hrisa).
Die am Projekt beteiligten französischen und deutschen Forscher sind Spezialisten dieser Varietäten. Die Ergebnisse ihrer Studien fanden bereits in sprachkontaktbezogenen und typologischen Forschungen Berücksichtigung.
Im Sinne einer Weiterführung ihrer Arbeit ist das Ziel des Projekts EuroSlav 2010 die Schaffung einer Datenbank aus in Feldforschung gesammelten mündlichen Daten, die der Forschergemeinde im Netz im XML-Format zugänglich sein soll. Die – teilweise schon anläßlich früherer Untersuchungen aufgenommenen – zu archivierenden Daten werden durch neue Aufnahmen und Kommentare vervollständigt. Das Datenkorpus soll vereinheitlichte morphosyntaktische Glossierungen enthalten, und zwar in einer Kombination der Verfahren der linguistischen Typologie und der slavistischen Tradition. Die Datenbank wird einen Verbund von Laut und Text darstellen, der fortlaufend oder Satz für Satz abgehört werden kann (1 Stunde pro Varietät). Das Korpus soll in das Programm "Archives orales" des Lacito-CNRS integriert werden, das bereits 200 Dokumente in 44 Sprachen umfaßt, sowie in die Plattform des CRDO (Centre de ressources pour la description de l’oral) mit 90 Sprachen und 1640 öffentlich zugänglichen Dokumenten. Auf diese Weise wird das Projekt von den Erfahrungen und Möglichkeiten dieser beiden Plattformen profitieren und der dauerhafte Fortbestand der Datenbank sichergestellt.
Die Originalität des Projekts EuroSlav 2010 besteht in
- der Schaffung eines annotierten und der internationalen wissenschaftlichen Community online zugänglichen Korpus nicht dokumentierter und vom Aussterben bedrohter slavischer Sprachvarietäten;
- der Bereitstellung eines an Sprachkontaktphänomenen reichen Datenkorpus, das zu Forschungen auf diesem Gebiet herangezogen werden kann;
- der Erleichterung des Zugangs von Typologen und allgemeinen Sprachwissenschaftlern zu nichtnormierten slavischen Sprachen;
- der Weiterbewahrung eines vom Verschwinden bedrohten sprachlichen Erbes für die Zukunft
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Fachgebiet (DDC)
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ISO 690
BREU, Walter, Georges DRETTAS, Lenka SCHOLZE, 2013. Elektronische Datenbank bedrohter slavischer Varietäten in nichtslavophonen Ländern Europas. Konstanz; ParisBibTex
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