Wechsel ohne Schwelle : Ein Soziologe kommt zu Besuch

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Erschienen in
BLOME, Eva, ed., Philipp LAMMERS, ed., Sarah SEIDEL, ed.. Autosoziobiographie : Poetik und Politik. Berlin: Springer, 2022, pp. 193-210. Abhandlungen zur Literaturwissenschaft. ISBN 978-3-662-64366-2. Available under: doi: 10.1007/978-3-662-64367-9_9
Zusammenfassung

Der Beitrag stellt Didier Eribons Autosoziobiographie Retour à Reims (2009) einem ganz anders gearteten Text gegenüber, nämlich einer vermutlich um die Jahreswende 1923/1924 entstandenen Prosaskizze aus dem Nachlass von Franz Kafka. Der Vergleich über den Unterschied von Format und Gattung hinweg lässt erkennen, dass die Textgestalt von Eribons Buch dessen Plotstruktur dementiert. Denn während Eribon auf der Handlungsebene einen Schritt über den entstandenen sozialen Abstand zwischen sich und seiner Herkunftsfamilie hinweg vollzieht, indem er erstmals seit vielen Jahren seine Mutter besucht, hält er auf der Darstellungsebene an der Trennung der Sozialsphären fest. Anders als bei Kafka, bei dem das Verharren auf der Schwelle eine Aussicht auf Offenheit in sich trägt, vermeidet es Eribon, den Moment des Schwellenübertritts szenisch zu vergegenwärtigen. Während seine Geschichte ihrer Plotstruktur nach ein sujet (im Sinne Jurij Lotmans) par excellence bildet, ist der Text in seiner darstellerischen Feinmechanik weitgehend sujetlos verfasst.

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Fachgebiet (DDC)
800 Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft
Schlagwörter
Kafka, Eribon, Schwelle, Autosoziobiographie, Fotografie, Cover, Klassenwechsel, Sujet, Herkunft, Heimkehr, Rückkehr
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ISO 690ESSLINGER, Eva, 2022. Wechsel ohne Schwelle : Ein Soziologe kommt zu Besuch. In: BLOME, Eva, ed., Philipp LAMMERS, ed., Sarah SEIDEL, ed.. Autosoziobiographie : Poetik und Politik. Berlin: Springer, 2022, pp. 193-210. Abhandlungen zur Literaturwissenschaft. ISBN 978-3-662-64366-2. Available under: doi: 10.1007/978-3-662-64367-9_9
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