Der Kuleshov-Affekt : Überlegungen zu einem ästhetischen Gedankenexperiment
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Zusammenfassung
Eisenstein erkennt die Bedeutung des Filmschauspielers in jedem einzelnen Filmbild im Rahmen einer künstlerischen Genese des Films: Die Kraft der Montage, die auch mit der Schaffung einer Gestalt durch den Schauspieler erreicht wird, habe das Ziel, dem Zuschauer eine »Fülle von Empfindungen und Ideen« zu vermitteln. Auch Pudovkin ordnet den Schauspieler in diesen schöpferischen Prozess ein, definiert ihn jedoch als Person, die im technischen Entstehungsprozess des Films keine Gelegenheit zum Spielen bekommt, sondern von vornherein offensichtliche, expressive Qualitäten besitzen muss, um den Zuschauer im Endprodukt beeindrucken zu können. Es ist nur die vom Regisseur kreierte Montage des Films, die Bedeutung im Film erschafft, wobei Pudovkin insbesondere die Experimente Kuleshovs aufnimmt: Deutet Pudovkin den sog. Kuleshov-Effekt vornehmlich als Wirkung der Montage, die die Nicht-Bedeutung des Filmschauspielers unterstreicht, schließt Kuleshov selbst eine Bedeutung des Schauspielers nicht aus. Insbesondere versucht Kuleshov in einem anderen Experiment, das in der Forschung zur Ästhetik des Films weniger rezipiert wurde als der Kuleshov-Effekt, das genaue Gegenteil: Er macht auf die Bedeutung des Filmschauspielers für die Wirkung des Films aufmerksam. Hier setzt der Vortrag an und versucht eine Revision des Verständnisses eines in der Ästhetik des Films vielfach fehlinterpretierten und gelegentlich verkürzt betrachteten Experiments, das als Kuleshov- Affekt erneut in die Diskussion eingebracht werden soll.
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ISO 690
STERNAGEL, Jörg, 2011. Der Kuleshov-Affekt : Überlegungen zu einem ästhetischen Gedankenexperiment. Experimentelle Ästhetik : VIII. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik. Düsseldorf, 4. Okt. 2011 - 7. Okt. 2011. In: SCHWARTE, Ludger, ed.. Kongress-Akten Band 2 : Experimentelle Ästhetik. Zürich: Deutsche Gesellschaft für Ästhetik e.V., 2011. ISSN 2192-7871BibTex
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