Ostendorp, Wolfgang
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Erosionsschutzmaßnahmen in Unterwasserdenkmälern am Bodensee-Obersee : Auswirkungen auf die Makrophytenvegetation und Naturschutzverträglichkeit
2022, Ostendorp, Wolfgang, van de Weyer, Klaus
Many underwater monuments in the Alpine lakes are subject to a creeping erosion process, which is counteracted with various erosion protection measures. We compared six monument stations at Überlinger See (Lake Constance, Germany), each with several construction variants aged 3 to 18 years, with nearby reference areas. Compared to the reference plots, the cobble and gravel fill areas were characterised by a lower total cover of submerged vegetation (mainly Chara species), a lower phytomass, a higher species diversity and an altered species composition. This is attributed to the lack of filling of the pore space by fine material (colmatation), which in an experiment was not completed even after more than 8 years. The effects were limited to the fill areas and did not affect the conservation objectives of the sites protected by the Habitats Directive (habitat type codes 3130, 3140). In contrast, an area secured with geotextile showed only reduced submerged vegetation even after 25 years, so that this design variant is less suitable for ecological reasons. We recommend a stronger admixture of fine gravel and sand in future fills in order to accelerate colmatation.
Seeufer: Wellen – Erosion – Schutz – Renaturierung : Handlungsempfehlungen für den Gewässerschutz : Ergebnisse aus dem ReWaM-Verbundprojekt HyMoBioStrategie (2015-2018)
2019, Hofmann, Hilmar, Ostendorp, Wolfgang
Die Ufer vieler mitteleuropäischer Seen unterliegen erheblichen hydromorphologischen Beeinträchtigungen, die den Umweltzielen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) entgegenstehen und das UNESCO-Welterbe ‘Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen’ gefährden. In einem interdisziplinären Projekt wurden am Beispiel des Bodensee-Obersees Arbeitstechniken und Strategien entwickelt, mit denen die Beeinträchtigungen analysiert und z. B. mit Hilfe von Erosionsschutz- und Renaturierungsmaßnahmen minimiert werden können. Im Fokus stehen Klassifikations- und Bewertungsverfahren der Uferstruktur, die Analyse von Schiffsund Windwellen, Strömungs- und Suspensionstransport-Modellierung, die Messung des Sohltransports und des Feststoffhaushalts, die Messung und das langfristige Monitoring der flächenhaften Erosion und der Sedimentakkumulation in der Flachwasserzone, ein UW-Georadar zur Erkundung der Sedimentstratigraphie, die Funktionalität und die Anwendung der autonomen Messplattform ‚Hydrocrawler‘ sowie die Auswirkungen auf submerse Wasserpflanzen (Makrophyten), Bodentiere (Makrozoobenthos) und den Erhaltungszustand der Unterwasserdenkmäler. In zehn Einzelbeiträgen werden die Projektergebnisse zusammengefasst. Daraus werden Handlungsempfehlungen abgeleitet, die auch an anderen Alpenseen und darüber hinaus anwendbar sind.
Der Umgang mit dem Bodenseeufer : Aufschüttungen und Verbauungen am Untersee
2018, Ostendorp, Wolfgang
Die Ufer vieler Alpenrandseen sind durch Aufschüttungen und Verbauungen stark verändert. Der Bodensee-Untersee macht hier keine Ausnahme. Sein Ufer ist zu 31,6 Prozent von Uferbefestigungen gesäumt. Ufervorschüttungen nehmen eine Fläche von 0,706 km2 ein, 44,6 Prozent der Uferlinie sind betroffen. Wie kam es dazu? Und was wurde dagegen getan?
Einfacher? Schneller? Billiger? : Detail- und Übersichtsverfahren zur Seeuferstruktur-Klassifikation im Vergleich
2016, Ostendorp, Wolfgang, Ostendorp, Jörg
Das Ergebnis eines Klassifikations- bzw. Bewertungsverfahrens zur ökologischen Zustandserfassung im Rahmen der EG-Wasserrahmenrichtlinie kann weitreichende Folgen für die Umsetzungspraxis haben. Verfahrensentwickler und Anwender sind daher gut beraten, auch auf Aspekte der Prognosesicherheit zu achten. Dies gilt insbesondere dann, wenn unterschiedliche Verfahren miteinander verglichen werden sollen. Im Hinblick auf die hydromorphologische Erfassung und Klassifikation der Seeufer sind derzeit 12 Verfahrensvorschläge publiziert worden, von denen sieben als „Übersichtsverfahren“ und vier als „Detailverfahren“ anzusehen sind (Ostendorp 2014). Das HMS-Verfahren besitzt aufgrund seines modularen Aufbaus sowohl eine Übersichtsvariante als auch eine Detailvariante (Ostendorp & Ostendorp 2014). Von einem Übersichtsverfahren erwarten die Anwender eine einfachere, schnellere und kostengünstigere Erfassung und Klassifikation der Seeufer bei dennoch hoher Zuverlässigkeit und geringen Informationsverlusten. In unserem Beitrag untersuchen wir anhand des HMS-Verfahrens, inwiefern diese Anforderungen erfüllt werden können. Aus den Ergebnissen leiten wir Empfehlungen für die Einsatzbereiche von hydromorphologischen Übersichts- und Detailverfahren ab.
Die Bodensee-Forschungen des Grafen Eberhard von Zeppelin : zur Entstehung der Limnologie am Bodensee
2018, Ostendorp, Wolfgang
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts drangen Entdecker und Forscher in die letzten noch unbekannten Winkel der Erde vor. Aber vor der eigenen Haustür gab es auch noch genügend zu entdecken, beispielsweise die damals noch unbekannten Tiefen des Bodensees. Im Jahr 1893 war es dann so weit: In den Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung wurden die ersten Artikel in der Reihe „Bodensee-Forschungen“ veröffentlicht. Ganz nebenbei erhielt ein damals noch junger Wissenschaftszweig seinen Namen: die Limnologie.
Bewertungsverfahren zur Seeufer-Struktur : Modul „Ökomorphologie Seeufer“ des schweizerischen Bundesamts für Umwelt Bern BAFU (2016)
2017, Ostendorp, Wolfgang
Der Beitrag analysiert ein Verfahren der schweizerischen Bundesbehörden zur strukturellen Bewertung der Seeufer in der Schweiz im Hinblick auf Konsistenz, ökologische Aussagefähigkeit und Anwendungsfreundlichkeit. Wichtige Kriterien sind die Festlegung des ökologischen Referenzzustands, die Datenquellen, die Objekttypenkataloge (einschl. der nicht zu erfassenden Merkmale), die räumlichen Erfassungseinheiten, die Art und Weise der Aggregierung der Einzelwerte zu einer zusammenfassenden Bewertungsziffer und die Maßnahmen zur Qualitätssicherung. Eine kritische Zusammenstellung der Defizite kommt zu dem Schluss, dass das Verfahren aufgrund einer Vielzahl von Sonderregelungen schwer zu durchschauen, unnötig kompliziert und wenig anwenderfreundlich ist. Die ökologische Relevanz der erzeugten Daten bleibt dahingestellt.
Effects of a retaining wall and an artificial embankment on nearshore littoral habitats and biota in a large Alpine lake
2020-01, Ostendorp, Wolfgang, Hofmann, Hilmar, Teufel, Lisa, Miler, Oliver
The littoral zones of many Central European lakes are severely altered by lake-side retaining walls. These are suspected to impair littoral biota due to the reflection of incoming wave energy. We conducted a comparative study (armoured shore with a retaining wall and a restored shore with a wedge-shaped cobble embankment vs. a pristine shore) at a wind-exposed shore section of Lake Constance. The retaining wall had a number of significant remote effects on the littoral zone, i.e. increased near-bottom current velocities, higher bed-load transport rates, coarsening of surface sediments, reduction in phytomass density, reduction in total densities and number of taxa of macroinvertebrates as well as a significant decline in the percentages of Limnomysis benedeni Czerniavsky, 1882, Ostracoda, Corbicula fluminea O.F. Müller, 1774, Dreissenapolymorpha (Pallas, 1771) and other Bivalvia. However, the significantly affected zone had a rather narrow width of ~ 3 m. Shore restoration measures are needed to remediate negative effects of retaining walls and re-establish ecological conditions that are comparable to those of pristine shores. We recommend a more site sensitive sampling strategy, e.g. for macroinvertebrates in context with the ecological quality assessment under the European Water Framework Directive.
Die Regulierung und Schiffbarmachung des Bodensees : erfolgreicher Widerstand gegen den Machbarkeitswahn
2018, Ostendorp, Wolfgang
Der Bodensee ist heute der einzige große Alpenrand-see, der noch ein annähernd naturnahes Wasserstandsregime aufweist. Allerdings hat es nicht an ehrgeizigen Projekten gefehlt, den Seespiegel abzusenken und seine jährlichen Schwankungen zu regulieren, um die wirtschaftlichen Interessen einzelner Branchen oder Regionen zu bedienen. Die politische Grenzlage, divergierende Interessen zwischen Oberliegern am See und Unterliegern am Hochrhein sowie zwei Weltkriege behinderten ihre Umsetzung. Im letzten Schritt wurden sie durch die erstarkte Natur- und Heimatschutzbewegung in der Region zu Fall gebracht.