Tigges, Fabian
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Change to Stay the Same? : German European Preference Formation During the COVID-19 Crisis
2023-03-28, Heermann, Max, Leuffen, Dirk, Tigges, Fabian
In 2020, the German government supported the COVID-19 recovery fund ‘Next Generation EU’, which according to many observers is breaking with the taboo of joint EU debt liability. In this article, we analyse whether this decision marks a programmatic shift towards fiscal integration, taken in isolation by the Chancellor, or whether it can be reconciled with higher-level principles that guided the Chancellor’s previous European policies? Our analysis builds on a synthetic framework combining a multi-level principal-agent account with ideational components. The empirical analysis of Bundestag debates and original public opinion data reveal that the support for ‘Next Generation EU’ neither breaks with the Chancellor’s established ‘conservational-pragmatic’ approach to EU policy-making, nor separates the Chancellor from the preferences of the Bundestag and the public. Content analyses show how the government and its supporting camp in the Bundestag justified the apparent policy shift, underlining a strong agreement towards strengthening the EU in times of an unseen crisis, while at the same time revealing some noteworthy partisan differences.
Nur wer sich ändert, bleibt sich treu? : Die Europapolitik der Regierung Merkel IV
2022, Heermann, Max, Leuffen, Dirk, Tigges, Fabian, Mounchid, Pascal
Das im Jahr 2020 verhandelte und seit 2021 implementierte Pandemie-Wiederaufbauprogramm „Next Generation EU“ bricht mit dem Tabu gemeinschaftlicher europäischer Schuldenhaftung. In diesem Kapitel analysieren wir, ob die deutsche Unterstützung dieses Programms einen programmatischen Wandel in der deutschen Europapolitik darstellt oder aber mit den vorherigen Grundprinzipien Angela Merkels Europapolitik in Einklang zu bringen ist. Die empirische Analyse von Bundestagsdebatten, Wahlprogrammen und Meinungsumfragen baut auf einem Korridor-Modell nationalstaatlicher europapolitischer Präferenzbildung auf, welches institutionalistische und ideelle Faktoren kombiniert. Inhaltsanalysen zeigen, dass sich die Position der Kanzlerin innerhalb des Präferenzkorridors von Bundestag und deutscher Öffentlichkeit bewegte. Ferner erscheinen die Bundesregierung und die pro-europäischen Fraktionen im Bundestag geeint in ihrer Sorge um ein Auseinanderbrechen der EU. Übergeordnete Werte begründen also den situativ begrenzten Richtungsschwenk; dieser stellt somit keinen Bruch mit dem etablierten „konservatorisch-programmatischen“ Ansatz der Kanzlerin dar. Unsere Analyse deckt gleichsam parteipolitische Differenzen zu einer Fiskalunion auf – ein Befund, der Fragen zur weiteren Entwicklung bundesdeutscher Europapolitik aufwirft.