Liniger, Sandro
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Gesellschaft in der Zerstreuung : soziale Ordnung und Konflikt im frühneuzeitlichen Graubünden
2017, Liniger, Sandro
Trotz bestehender sozialer, politischer und kultureller Differenzen und trotz der schwierigen Bedingungen im Gebirge unterhalten im frühneuzeitlichen Graubünden über 50 alpine Talgemeinden zuverlässig ein Miteinander ohne Zentralinstanz und ohne Staat. Ihnen gelingt es, auch angesichts widriger Umstände – steil aufragender Berge, entlegener Täler, weiträumig gestreuter Siedlungsverbände, zerstückelter kommunaler Organisationsweisen, sprachlich-kultureller Heterogenität und komplexer konfessioneller Gemengelage – ein gemeinsames Soziales und Politisches erfolgreich zu organisieren. Sie bilden sogar eine dynamische Einheit und Ordnung aus, und dies ganz ohne übergeordnete Zentralmacht. Diesen auf den ersten Blick paradoxal anmutenden Befund nimmt Sandro Liniger zum Anlass, um nach der Funktionsweise einer Gesellschaft in der Zerstreuung zu fragen: Welche spezifische Logik zeichnet eine solche alternative Form der Organisation des sozialen und politischen Zusammenlebens aus? Und welche Instabilitäten und Resistenzen sind ihr zu eigen? Welche Konflikte charakterisieren sie?
Anleitung zum Bürgerkrieg : Konflikt und Erzählung in den Bündner Wirren
2016, Liniger, Sandro
Der Beitrag erörtert am Fallbeispiel der Bündner Wirren – einer der heißen Nebenschauplätze des Dreißigjährigen Krieges – die zentrale Funktion von Erzählungen für die dynamische Ausprägung von sozialen Konflikten. Es wird gezeigt, dass die zahlreichen zwischen 1618 und 1621 veröffentlichten Gedichte, Lieder und Flugschriften, die sich mit den politischen und religiösen Spannungen im alpinen Graubünden befassen, nicht einfach nur beschreiben, was geschieht, sondern in den Konflikt selbst intervenieren. Der „literarische Krieg“, so die These, trägt maßgeblich zur Verschärfung der Auseinandersetzungen auf der Handlungsebene beitrug
Heiliger Krieg : Zur Genese religiöser Konfliktlinien in den "Bündner Wirren"
2015, Liniger, Sandro
Der Beitrag beleuchtet die Genese religiöser Konfliktlinien im Verlauf der "Bündner Wirren (1600-1640) und zeigt auf, wie die Drei Bünde, das heutige Graubünden, infolge der Intervention einiger junger radikaler reformierter Prediger ins Politische, in den Sog des Dreißigjährigen Kriegs geraten.
Religion in der Differenz : Grenzziehungen und Konflikte in der Frühen Neuzeit
2009, Behnstedt, Jan, Brugger, Eva, Liniger, Sandro, Sandl, Marcus, Schlögl, Rudolf
Im vorliegenden Projekt ein kommunikations- und differenztheoretischer Begriff von Religion in Anschlag gebracht und auf seine analytische Leistungsfähigkeit und seinen historiographischen Ertrag geprüft.
Die Neuperspektivierung der frühneuzeitlichen Religionsgeschichte unter kommunikations- und differenztheoretischen Vorzeichen eröffnet eine Vielzahl von neuen Fragehorizonten für eine ReligionsÂgeschichte der Frühen Neuzeit. Wir untersuchen im Moment drei Themenfelder, wobei die zwei ersten sich mit konfessionellen Grenzziehungen und den Aspekten der religiösen Pluralisierung in der Frühen Neuzeit beschäftigen, während das dritte sich der Frage nach dem Zusammenhang von Religion und Ökonomie in einer säkularen Perspektive widmet.