Die Lernende Organisation - beobachtet : zur Soziologie organisationalen Lernens

Abstract

Mit diesem Beitrag wird der Versuch unternommen, die Forschung im Bereich organisationalen Lernens<br />um einen Ansatz aus Sicht der Theorie selbstreferentieller Sozialsysteme zu ergänzen.<br /><br />Danach treten Lernprozesse als Strukturänderungen in Folge von Kognition auf: Informationen, die gemäß<br />der Selbstreferentialität als Eigenkonstruktionen des Systems vorliegen, können dessen Autopoiesis stören,<br />wenn sie nicht den intern herausgebildeten Erwartungen an Sinnreproduktion entsprechen. Werden diese<br />systemintern als Wissen behandelt, kommt es zu Änderungen auf deren Ebene mit dem Ziel, die<br />Autopoiesis des Systems wieder herzustellen.<br /><br />Bei Organisationen als Sonderform von Sozialsystemen treten zusätzliche Rahmenbedingungen auf. Sie<br />ergeben sich aus dem Merkmal der Formalisierung: Dadurch daß Kommunikation als Entscheidung<br />auftritt, werden Lernprozesse kanalisiert; Ziele fokussieren sie und durch die Bildung von Teilsystemen<br />funktionaler Differenzierung unterworfen. So bilden Lernprozesse einen wichtigen Mechanismus zu deren<br />Selbststeuerung. Die Aufgabe von Management als Teilsystem der Steuerung liegt im Gestalten von<br />Rahmenbedingungen zu deren Förderung.